Jetzt steht ihr Ex-Freund (20) vor GerichtLiliana (17) stirbt durch Stich mitten ins Herz - doch alles sieht nach Autounfall aus!

17.05.2024, Schleswig-Holstein, Kiel: Die zweite Große Strafkammer des Landgerichts Kiel vor Beginn der Verhandlung gegen einen 20-Jährigen wegen eines tödlichen Messerstichs gegen seine Ex-Freundin. Foto: Sönke Möhl/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Zum Prozessauftakt können keine öffentlichen Aufnahmen von Christian G. gemacht werden.
RTL Nord

Beziehungsdreieck nimmt ein tragisches Ende!
Am 18. Oktober 2023 will der Angeklagte Christian G. in Kiel ein klärendes Gespräch mit seiner Freundin Liliana (17) führen, will die gemeinsame Beziehung retten. Doch sie bringt ihren Ex-Freund mit. Die Situation eskaliert. In einem Auto fährt Christian G. mit Liliana davon, baut einen Unfall. Wenig später ist die 17-Jährige tot – nicht wegen des Crashes, sondern aufgrund eines Messerstichs mitten ins Herz. Jetzt steht Christian G. vor Gericht.

Ihr Ex ist Dorn im Auge des Angeklagten

Zum Prozessauftakt am Freitag (17. Mai) schweigt Christian G. zu den Vorwürfen. Trotzdem ist im Gerichtssaal seine Stimme zu hören – und sein Geständnis, aufgenommen kurz nach der Tat bei einer Vernehmung. Als vor dem Landgericht Kiel Video-Ausschnitte davon gezeigt werden, kann der heute 20-Jährige nicht hinschauen. Anstatt auf den Monitor blickt er stur geradeaus.

In den Aufnahmen erklärt er: Zu eng sei der Kontakt zwischen Liliana und ihrem Ex-Freund gewesen, zu häufig habe sie ihn getroffen. Christian G. habe sich verraten gefühlt und wimmert: „Mein ganzer Schmerz hat sich in Frust verwandelt.“

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Im Video: RTL Nord Reporterin berichtet vom Unfallort in Kiel

Angeklagter: „Ich konnte nicht aufhören zu schießen“

Es ist dieser Konflikt, der laut Anklage im vergangenen Oktober eskaliert. Wie Christian G. aussagt, sind er und die 17-jährige Liliana K. zu dieser Zeit in einer Beziehungspause. Als der junge Mann das Mädchen für ein Treffen vom Kieler Hauptbahnhof abholt, will er eigentlich mit ihr über die Beziehung sprechen. Doch sie ist nicht allein, erinnert sich G. im Verhör. Sie sei in Begleitung ihres Ex-Freundes Maurice gewesen.

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Alle drei landen dennoch in der Wohnung von Christian G. Dort habe sich dieser immer wieder von Lilianas Ex-Freund provoziert gefühlt. Die Situation spitzt sich zu. Schließlich holt der damals 19-Jährige seine Schreckschusspistole aus seinem Zimmer und richtet diese auf seinen vermeintlichen Konkurrenten. Was dann passiert, beschreibt G. im Verhör: „Ich habe dann auf ihn gefeuert. Liliana hat ihn in Schutz genommen. Sie wollte mich stoppen, hat meinen Arm runter gerissen, hat geheult! Ich konnte nicht aufhören zu schießen.“

Christian B. sticht mit Küchenmesser auf Liliana ein

Doch damit nicht genug: Anschließend soll Christian G. Liliana gewzungen haben, in den Wagen eines Bekannten zu steigen, den er für die Flucht stiehlt. Zu diesem Zeitpunkt hat der 19-Jährige eine weitere Waffe bei sich: ein Küchenmesser. Mit dem sticht er auf seine Freundin ein, trifft sie mitten ins Herz. Nach eigener Aussage gerät Christian G. beim Anblick seiner verwundeten Freundin in Panik, versucht die 17-Jährige in ein Krankenhaus zu bringen. Ohne Führerschein überfährt er eine rote Ampel – es kommt zum Crash.

Noch am Unfallort versuchen Rettungskräfte die schwer verletzte Liliana wiederzuleben. Doch sie stirbt kurz darauf im Krankenhaus. „Dieser Mensch hat mir mehr bedeutet, als ich mir jemals selber. Und jetzt ist sie tot“, sagt Christian G. in dem Vernehmungsvideo unter Tränen.

„Ich habe nicht gewollt, was passiert ist, aber ich stehe dafür gerade“

Jetzt muss sich Christian G. wegen Totschlags und mehrerer weiterer Straftaten vor Gericht verantworten. In dem Vernehmungsvideo sagt er: „Ich habe nicht gewollt, was passiert ist, aber ich stehe dafür gerade.“ Seit der Tat sitzt er in Untersuchungshaft. Schon in der Vergangenheit ist der heute 20-Jährige laut der Staatsanwaltschaft wegen Straftaten in Erscheinung getreten.

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Sollte er nach dem Jugendstraftrecht verurteilt werden, droht ihm ein Höchststrafe von zehn Jahren Haft. Der Prozess gegen Christian G. wird am 23. Mai fortgesetzt.