Außergerichtliche Einigung mit Klägerin Virginia Giuffre erzielt
Prinz Andrews Statement im Widerspruch zu desaströsem BBC-Interview

Bei ihrem Interview mit Prinz Andrew wirkte der Royal nervös und schlecht beraten. Jetzt verrät Journalistin Emily Maitlis, wie sie die Einigung zwischen ihm und Virginia Giuffre einschätzt.
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Desaster - Prinz Andrews BBC-Interview von 2019 bleibt im Gedächtnis
Es war ein Interview wie ein Autounfall. Als Prinz Andrew sich im November 2019 den Fragen von BBC-Journalistin Emily Maitlis stellte, sahen nicht nur Royal-Fans zu, wie sich der Sohn von Queen Elizabeth II. um Kopf und Kragen redete.
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Journalistin: Prinz Andrews Einigung im Widerspruch zu seinen Interviewaussagen
Damals fragte Maitlis Andrew nach seinem Treffen mit Virginia Giuffre (damals Roberts) aus. Andrew kam ins Schlingern, sagte, das Treffen habe "nicht stattgefunden". Dann erklärte er, dass die Berichte, er habe in einem Nachtclub beim Tanzen stark geschwitzt, gar nicht stimmen könnten. Seit seinem Einsatz im Falkland-Krieg sei er nämlich nicht mehr fähig, zu schwitzen. Nach seiner außergerichtlichen Einigung mit Virginia Giuffre blickt Maitlis in einem Bericht für die BBC zurück auf das legendäre Gespräch – und weist auf die Widersprüchlichkeiten hin.
"Im Mittelpunkt der Einigung steht die größte Frage von allen: Warum zahlt ein Prinz, der mir sagte, er könne sich nicht daran erinnern, diese Frau jemals getroffen zu haben, ihr jetzt eine Summe von über 10 Millionen Pfund?", fragt sie sich. "Ich erinnere mich genau, dass ich ihn direkt auf Virginia Giuffres Anschuldigungen angesprochen habe: 'Sie sagt, sie habe Sie 2001 getroffen, mit Ihnen zu Abend gegessen, mit Ihnen getanzt, Sie hätten ihr im Nachtclub Tramp Drinks spendiert, und dann habe sie in einem Haus in Belgravia Sex mit Ihnen gehabt.' Und ich habe jetzt die Antwort des Prinzen vor mir liegen. Nur drei Worte: 'Es ist nicht passiert.'", schreibt sie.
Hat Prinz Andrew im BBC-Interview gelogen?
Für sie gebe es drei Möglichkeiten: Entweder der Prinz habe damals ihr gegenüber gelogen. Oder die Anklage Giuffres habe seine Erinnerung jetzt wachgerüttelt, "oder er hält an seiner Unschuld fest, ist aber der Meinung, dass das Gewicht der juristischen und öffentlichen Meinung gegen ihn jetzt die einfachere Option ist, sich zu einigen, auch wenn er keine Verantwortung übernimmt", erklärt Maitlis.
Aus journalistischer Sicht sei sie enttäuscht, dass der Fall nicht vor dem Zivilgericht ausgetragen würde. Denn dann hätten einige der Fragen womöglich geklärt werden können. (stern.de/ls)
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst bei stern.de.