Worauf es ankommt

Nicht nur Meissen! Diese Porzellan-Schätze von Oma sind ein Vermögen wert

Porzellan in der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH. Foto: Oliver Killig/Archiv
Porzellan von Meissen ist teuer und wertvoll.
von Lauren Ramoser

Die Schätze liegen im Keller – dieses Sprichwort trifft oftmals zu.
Doch viele Schätze lagern auch in Geschirrschränken. Zwar ist teures Porzellan aktuell bei vielen nicht mehr im Trend, bei den Großeltern oder Eltern finden sich aber schnell mal besondere und wertvolle Stücke. Wir erklären, wie ihr erkennt, was wirklich von Wert ist!
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Der Klassiker: die Porzellan-Manufaktur Meissen

Besonders bekannt und wertvoll sind Stücke der Porzellan-Manufaktur Meissen. Bei dem deutschen Traditionsunternehmen handelt es sich um den ältesten Porzellan-Hersteller Europas. Nur ein Grund, warum Teller, Tassen und Co. von Meissen neu und auch gebraucht teuer sind. Zu erkennen sind die Teile an dem klassischen Logo aus zwei gekreuzten Schwertern.

Eine seltene Tasse oder ein Teller kosten auch gebraucht schnell mehrere Hundert Euro. „Wichtig ist es, sich auf Plattformen im Netz zu informieren, denn auch von Meissen gibt es Massenprodukte, die nur einen geringen Wert haben“, erklärt der erfahrene Porzellan-Sammler Marius Marder. „Ein wichtiger Unterschied ist, ob Porzellan handbemalt oder bedruckt ist. Wenn es handbemalt ist, ist es viel, viel teurer.“

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Porzellan-Manufaktur Meissen
Eine Mitarbeiterin der Porzellan-Manufaktur Meissen malt das Logo des Unternehmens auf eine Vase.

Weitere wertvolle Porzellan-Marken: KPM und Rosenthal

Hinter der Abkürzung KPM verbirgt sich die „Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin“, zu erkennen an dem Zepter-Logo auf der Unterseite der Stücke. Neu und gebraucht sind diese Artikel sehr teuer. „Allerdings muss man hier genau hinschauen, denn „KPM Krister“ klingt zwar ähnlich, ist aber ein anderer Hersteller und steht preislich in keinem Vergleich zu Herstellern wie Meissen und KPM Berlin“, erklärt Marder.

Der Experte hat noch einen weiteren wichtigen Tipp: „Wer unsicher ist, ob es sich um ein Original handelt, kann einfach die Hersteller anschreiben, weil diese oftmals über gute Werksarchive verfügen.“ Die Markenzeichen unten drunter haben sich über die Jahrhunderte verändert. „Das gibt dann auch Aufschluss über das genaue Alter der Stücke“, erklärt Marder.

Ein Klassiker ist auch Porzellan von Rosenthal. Hier ist der Unternehmensname selbst das Logo. Die Stücke sind also leicht zu identifizieren.

Eure Erfahrung ist gefragt:

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Kunst und Porzellan ergeben zusammen einen hohen Wert

Einige Porzellan-Hersteller, wie Rosenthal arbeiten immer wieder für Kollektionen mit Künstlern zusammen. Diese Sonder-Editionen sind bei Sammlern sehr beliebt und bringen dadurch gutes Geld im Verkauf ein.

„Auf der Unterseite steht dann in den meisten Fällen nicht nur der Porzellan-Hersteller, sondern auch ein Hinweis auf die Kollaboration oder die Edition“, so der Experte.

  • Tipp: Porzellan immer umdrehen. Der Stempel verrät genau, um welche Marke es sich handelt.

Figurinen - früher beliebt, dadurch heute oftmals wertvoll

Bei Figurinen lohnt sich ein Blick fürs Detail. Heutzutage sind die kleinen Figuren nicht mehr so beliebt, aber unter Omas Porzellan könnten sich durchaus Schätze verstecken. „Goldscheider ist eine Manufaktur aus Wien, die insbesondere für Figurinen bekannt ist. Dann nicht aus Porzellan, aber aus Keramik“, so Marder.

Auch hier sagt die Marke viel über den Wert. Weiterer wichtiger Anhaltspunkt sind die Details der kleinen Porzellan-Statuen: „Je detailreicher die Figur ausgearbeitet ist, desto höher könnte der Wert sein“, erklärt Marius Marder.

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Traditionelles Silberbesteck kann wertvoll sein

Das bekannte Familiensilber wird noch heute in vielen Familien weitergereicht. Dabei entscheidet nicht allein der Silberpreis über den Wert. Je nach Hersteller steigt dieser noch deutlich an.

„Deutschland ist bekannt für Silbermanufakturen, gerade im Norden“, erklärt Marder. „Dazu zählen „Robbe & Berking“, „Koch & Bergfeld“ oder „Wilkens & Söhne“.“

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Worauf kommt es an?

Doch woher weiß ich, ob ich ein wertvolles Stück in der Hand halte?

  • Bei Porzellan entscheidet zunächst der Name des Herstellers über den Wert.

  • Sehr wichtig ist auch der Zustand, denn sollte das Stück Sprünge, Risse oder Macken haben, sinkt der Wert rapide.

  • Seltene Kollektionen sind bei Sammlern besonders beliebt und bringen daher mehr Geld ein.

  • Die Vollständigkeit ist wichtig: Eine Kaffeekanne ohne Deckel oder eine Tasse ohne Untertasse ist weniger wert.

Tipp: Achtet auch auf Goldränder an Tellern. Dabei handelt es sich oftmals um echtes Gold. Dadurch steigen die Teller deutlich im Wert.

Eine erste Suche im Netz, bei der ihr den Artikel detailliert beschreibt, zeigt euch vergleichbare Stücke und deren Preise. Auch ein Foto kann, bei Google Lens hochgeladen, Aufschluss geben. Solltet ihr euch unsicher sein, könnt ihr das Porzellan aber auch von Experten einschätzen lassen.