Franzose räumte die Getränke an der Verpflegungsstation abSo erklärt Marathon-Läufer Morhad Amdouni seine unfaire Wasserflaschen-Aktion

Es ist einer der Aufreger der Olympischen Spiele in Tokio: Frankreichs Läufer Morhad Amdouni hat beim Marathonlauf in Sapporo bei der wichtigen Getränkeversorgung an Kilometer 28 alle Wasserflaschen am Tisch abgeräumt – bis auf die letzte, die er sich selbst schnappte. Seine Konkurrenten blieben auf dem Trockenen sitzen. Absicht oder Versehen? Jetzt hat der 33-Jährige in einem Statement bei Instagram Stellung bezogen.
„Ich will mich bei allen anderen Athleten entschuldigen"
„Es war sehr hart. Ich habe alles gegeben“, beginnt der 33-Jährige seine Videobotschaft. Die 42,195 Kilometer seien bei den Olympischen Spielen besonders extrem gewesen – bei Temperaturen um die 30 Grad und unangenehmen 80 Prozent Luftfeuchtigkeit habe er sich immer wieder zum Durchhalten motivieren müssen, so Amdouni. Vor allem die zunehmende Müdigkeit habe ihm zu schaffen gemacht. „Ich verlor zunehmend an Klarheit und an Energie.“
Genauso erklärt der Sportler auch die umstrittene Wasserflaschen-Aktion, die keine Absicht gewesen sei. „Ich will mich bei allen anderen Athleten entschuldigen. Ich habe versucht eine Flasche Wasser zu greifen, dabei sind dann aber leider alle umgefallen. Es war nicht einfach.“
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Fans fluten Amdounis Instagram-Profil mit Hass-Nachrichten
Trotz Erklärung und Entschuldigung hagelt es Kritik. Unter seinem Video-Statement hat Amdouni die Kommentar-Funktion bereits deaktiviert, unter alle anderen Postings lassen die Marathon-Fans ihrer Wut aber weiter freien Lauf.
„Schäm dich!“, „Du bist unglaublich unsportlich“ oder „Du brauchst 2024 nicht mehr teilnehmen“ sind noch die harmloseren Kommentare. Viele fordern außerdem die Disqualifikation des Läufers, der am Ende auf dem 17. Platz landete. Gold ging erneut an den Kenianer Eliud Kipchoge, der wie 2016 in Rio souverän den Sieg holte. (lhö/msc)