Weil er nicht gegen einen Israeli kämpfen will

Skandal bei Olympia - Israel-feindlicher Judoka zieht Teilnahme zurück

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Fethi Nourine hat für den ersten Skandal der Spiele gesorgt.
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Schon am ersten Wettkampftag zeigt Olympia seine häßliche Fratze! Wegen seiner antiisraelischen Haltung nimmt der algerische Judoka Fethi Nourine nicht an den Spielen teil. Weil er in der zweiten Runde auf einen isrealischen Sportler treffen würden, tritt er gar nicht erst zu seinem Auftakt-Kampf an.

Nourines Motto: Gegen einen Israeli kämpfe ich nicht

Fethi Nourine hat sich eine Medaille verdient, ohne für eine sportliche Glanzleistung zu sorgen. Jedoch gebührt dem Algerier kein Gold, Silber oder Bronze, sondern eine als Zeichen für den unsportlichsten Athleten der Spiele in Tokio. Denn der Judoka hat sich im letzten Moment dafür entschieden, nicht am Wettbewerb teilzunehmen – und seine Begründung sorgt weltweit für Kopfschütteln.

Nourine hat sich entschlossen, schon seinen ersten Kampf gegen Mohamed Abdalrasool aus dem Sudan nicht zu bestreiten, weil er in der zweiten Runde auf einen Gegner getroffen wäre, der nicht mit seiner Gesinnung vereinbar ist – denn Nourine ist offenbar Antisemit. Nach der Auslosung war klar, dass der Israeli Tohar Butbul der nächste Kontrahent des Algeriers wäre, und gegen den weigerte sich Nourine schon bei der Judo-WM 2019 anzutreten.

Sowohl der Sportler selbst als auch sein Trainer Amar Benikhlef bestätigte algerischen Medien die Entscheidung mit der Begründung, Palästina politisch zu unterstützen. Ihre Israel-Feindlichkeit sorgt nun für den ersten Olympia-Skandal. „Wir haben viel gearbeitet, um die Olympischen Spiele zu erreichen, aber die palästinensische Sache ist größer als all das“, sagte Nourine.

Das internationale Olympische Komitee (IOC) hat zurecht Konsequenzen gezogen und beiden die Akkreditierungen entzogen und sie nach Hause geschickt. Der internationale Judoverband reagierte ebenfalls und leitete Ermittlungen gegen Nourine und seinen Trainer ein. Sie wurden suspendiert und eine Disziplinarkommission soll über weitere Strafen entscheiden. Das Verhalten der beiden Algerier stünde „in totalem Gegensatz zur Philosophie“ des Sports. Judo basiere auf Solidarität, Respekt und Freundschaft – jede Form der Diskriminierung könne daher nicht toleriert werden. (sho)