"Er hatte wirklich Glück im Unglück“
Nach Zusammenstoß mit LKW: Kauz muss mit Gehirnerschütterung wieder aufgepäppelt werden
von Anna Pauly
Es ist wohl ein Einsatz, den die Polizei nicht oft so erlebt: Auf einer Straße in einem Waldgebiet bei Rasdorf (Kreis Fulda) finden sie einen Kauz. Der Eulenvogel war wohl von einem Fahrzeug erfasst worden und saß benommen mitten auf der Fahrbahn. Der gerufene Tierschutzverein Hünfeld hat aber Hoffnung für den Vogel und packt ihn kurzerhand mit ein.
"Glücklicherweise keine Brüche und auch keine inneren Verletzungen“
Der Tierschutzverein übergibt den Kauz an Michael Schanze. Er ist Falkner und Experte für Wildvögel und er merkt schnell, dass dem Vogel bis auf ein paar Schürfwunden und eine Gehirnerschütterung nichts weiter fehlt. „Er hatte glücklicherweise keine Brüche und auch keine inneren Verletzungen.“ erzählt Schanze im RTL-Interview. „Wahrscheinlich ist er auf der Jagd mit einem Fahrzeug kollidiert. Ich gehe davon aus, dass es eine LKW-Plane war. Denn wenn er gegen Metall geflogen wäre, dann hätte er schwerere Verletzungen gehabt. Er hatte wirklich Glück im Unglück.“
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Da es dem Kauz bis auf die Gehirnerschütterung gut geht, ist seine Medizin klar: Ruhe, Wärme und Futter. „Er hat die ersten zwei Tage nichts gefressen. Das ist aber ganz normal. Als er dann wieder angefangen hat zu fressen und sich auch in der Quarantänebox bewegt hat, war ganz schnell klar: Mensch das passt.“ erzählt der Experte.
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Kauz kann zurück in die Freiheit
Nach eineinhalb Wochen ging es dann zurück in die Natur. Und dafür wurde es auch Zeit erklärt der Falkner: „Wir haben Balzphase und der sollte da möglichst schnell zurück ins Revier, wo er seinen Partner hat, um dann wieder das Brutgeschäft in unmittelbarer Zeit zu beginnen.“ Der Tierschutzverein Hünfeld holt den Kauz bei Michael Schanz ab und bringt ihn zurück in das Waldstück, wo er gefunden wurde. „Da kennt er sich aus und hat wahrscheinlich seinen Partner wieder gefunden.“