Nach Hackerangriff

Kundendaten von Tegut im Darknet aufgetaucht

Tegut-Supermarkt
Die Außenansicht eines Tegut-Supermarktes. Foto: Uwe Zucchi/Archiv
deutsche presse agentur

Nach dem Cyberangriff auf das IT-Netzwerk von Tegut Ende April sind nun auch gestohlene Daten von Kunden der Supermarktkette im Darknet aufgetaucht. Damit wollen die unbekannten Täter den Druck auf das Unternehmen erhöhen und „Verunsicherung bei Kunden, Mitarbeitenden und Lieferanten provozieren (...), um ihre Forderungen durchzusetzen", wie Tegut-Geschäftsführer Thomas Gutberlet am Donnerstag erklärte. Zu Details dieser Forderungen machte das Unternehmen am Abend keine Angaben.

Daten von Kundenkarten betroffen

ARCHIV - 13.02.2012, Nordrhein-Westfalen, Köln: Eine Kassiererin nimmt in einem Supermarkt das Geld einer Kundin entgegen. Der Einkauf im Internet wird immer beliebter. Rund zwei Drittel der Deutschen shoppen inzwischen zumindest gelegentlich online. Die Händler in den Einkaufsstraßen müssen deshalb besser werden. (zu dpa " Umfrage: Am meisten nervt beim Einkauf die Schlange an der Kasse" vom 30.03.2018) Foto: Oliver Berg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Symbolbild
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Bei den Daten handele es sich um Auskünfte, die vornehmlich Kundenkartenbesitzer im Rahmen von Befragungen oder Marktforschungsstudien zu ihrem Einkaufsverhalten gegeben hatten. In einzelnen Dateien seien auch Kontaktinformationen der Kunden wie Anschriften, E-Mail-Adressen und Telefonnummern enthalten. Tegut werde alle Betroffenen persönlich informieren, die Kundenbetreuung stehe bei Fragen zur Verfügung. Die neue Entwicklung sei an die entsprechenden Behörden gemeldet worden.

Das Unternehmen habe die Login-Zugänge für Kunden auf der Website bereits mit Bekanntwerden des Cyberangriffs vorsorglich gesperrt worden. Inzwischen sei der Zugang - nach entsprechenden Sicherheitsprüfungen - wieder freigegeben, hinterlegte Passwörter seien zurückgesetzt und Kunden vorsorglich zur Neuvergabe von Passwörtern aufgefordert worden. Tegut arbeite mit den zuständigen Strafverfolgungsbehörden sowie externen IT-Sicherheitsexperten zusammen und unterstütze die laufenden Ermittlungen, hieß es.

Unmittelbar nach dem Angriff hatte der Lebensmittelhändler Einschränkungen bei der Warenverfügbarkeit zu spüren bekommen. Das Unternehmen hatte sämtliche IT-Netzwerke abgeschaltet. Angaben zum finanziellen Schaden hatte Tegut nicht gemacht. Die Kette verfügt über mehr als 280 Märkte in Hessen, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg sowie in Göttingen und Mainz.

dpa/mva