"Ich hatte erstmal Gänsehaut"Nach 18 Jahren: Seniorin bekommt Postkarte ihres verstorbenen Ehemanns

Grüße vor dem Fest: Siegrid Schönicke aus Eberswalde zeigt Postkarten längst vergangener Jahre, die sie an einem Tag im Advent überraschend in ihrem Briefkasten vorfand.
Grüße vor dem Fest: Siegrid Schönicke aus Eberswalde zeigt Postkarten längst vergangener Jahre, die sie an einem Tag im Advent überraschend in ihrem Briefkasten vorfand.
MOZ

Kurz vor Weihnachten findet die Seniorin Siegrid Schönicke aus Eberswalde zwei Postkarten in ihrem Briefkasten. Auf einer grüßt ihr mittlerweile verstorbenener Mann im Jahr 2003 aus einem US-amerikanischen Nationalpark, auf der anderen melden sich ebenfalls verstorbene Freunde aus dem Dänemark-Urlaub 1996. Doch wieso sind die beiden Karten erst jetzt angekommen?

Sie selbst konnte damals nicht mit auf die USA-Reise

Vor sechs Jahren starb Siegrid Schönickes Mann Hans – und plötzlich landet eine seiner Postkarten in ihrem Briefkasten. „Ich hatte erstmal Gänsehaut. Ich wusste das doch nicht, dass da noch eine Karte unterwegs ist, nach dieser langen Zeit“, erzählt Siegrid Schönicke im Gespräch mit RTL. Dass ihr Mann aus dem Urlaub mit der Enkelin eine Postkarte geschickt hat, die bis jetzt nicht den Weg zu ihr gefunden hatte, wusste die Seniorin nicht. „Ich konnte damals nicht mit, ich musste arbeiten.“ Dass die Postkarten jetzt doch ankamen, habe die ganze Familie überrascht.

„Sind bei den Navajos gut angekommen. Leider gibt es im gesamten Reservat keinen Alkohol“, so der Text auf der Postkarte. Das sei genau der Humor ihres Mannes gewesen. Die zweite Postkarte ist noch viel älter. Vor rund 25 Jahren sendet das befreundete Paar Ursula und Richard liebe Grüße aus dem Dänemark-Urlaub.

Doch wo waren die Postkarten all die Jahre?

Siegrid Schönicke hat eine Theorie, wo die beiden Karten so lange Zeit gewesen sind. „Es gab ja Postboten, die zu faul waren, alles auszutragen. Und es könnte ja sein, dass man die jetzt in einem Keller gefunden hat in einem Sack“, so die Vermutung der Seniorin.

Keine unwahrscheinliche Theorie, denn auch die Post selbst vermutet, dass eine Privatperson für das Zustellen der verspäteten Post verantwortlich ist. Auf Anfrage der MOZ bestätigt eine Sprecherin von DHL: „Es ist jedoch auszuschließen, dass sie im Briefstrom bei der Deutschen Post irgendwo so lange ‚hängengeblieben‘ ist und erst jetzt wieder aufgefunden wurde – was viele Leser möglicherweise auf den ersten Blick vermuten würden.“

Wie auch immer die beiden Karten ihren Weg zu Siegrid Schönicke gefunden haben, sie freut sich sehr über diesen wahrhaft ungewöhnlichen Weihnachtsgruß. „Ja sicher habe ich mich gefreut, aber es ist wie Post aus dem Jenseits.“ Die beiden Postkarten möchte die Seniorin jetzt aufheben. (lra)