Rassismus-Eklat

Bei Markus Lanz: Plötzlich sagt Gregor Gysi das "N-Wort"

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Linken-Politiker Gregor Gysi spricht am Donnerstagabend in der Talksendung Markus Lanz über das Thema Religion und nutzt plötzlich das N-Wort.
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Und ihm wird erst spät bewusst, was er da gesagt hat…
Linken-Politiker Gregor Gysi (75) spricht am Donnerstagabend in der Talksendung Markus Lanz über das Thema Religion und nutzt plötzlich das N-Wort. Als Lanz ihn versucht zu retten, bemerkt Gysi seinen Fehler gar nicht erst.

Lanz: „Sie benutzen das Wort im historischen Kontext, das Sie gerade ausgesprochen haben?“

„Im Süden der USA, wo die Neger ja furchtbar behandelt wurden und auch heute noch nicht wirklich gleichberechtigt behandelt werden", beginnt Gregor Gysi seinen Satz. „Herr Gysi, Herr Gysi“, unterbricht Moderator Markus Lanz direkt, „Sie benutzen das Wort im historischen Kontext, das Sie gerade ausgesprochen haben?“

Doch Gysi spricht einfach weiter über Katholiken, Christen und das der Papst nicht rassistisch sein kann. Er geht nicht darauf ein, bis Lanz ihn wieder unterbricht: „Sie haben gerade das sogenannte N-Wort gesagt“, so Lanz. Und Gysi: „Ich habe von Schwarzen gesprochen“. „Ne, haben Sie nicht“, entgegnet ihm Lanz.

Kurze Zeit später wird ihm wohl bewusst, was er da eigentlich gesagt hat und versucht sich herauszureden mit: „Was ich da gemacht habe, ist ein Zitat“.

Dabei klingt seine Aussage nicht nach Zitat, sondern eher nach der Beschreibung einer Situation mit eigenen Worten.

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(dbl)

Das N-Wort ist rassistisch, abwertend und beleidigend

"Es ist klar, dass man dieses Wort nicht mehr sagen darf", sagt auch der Psychiater Manfred Lütz in der Talkrunde. Gysi aber besteht darauf, nur zitiert zu haben.

Das N-Wort ist rassistisch, abwertend und beleidigend. Der Duden schreibt hierzu: „Die Bezeichnungen Neger, Negerin sind stark diskriminierend und sollten vermieden werden.“

Im 18. Jahrhundert bürgerte es sich im Kontext von Sklaverei und Kolonialismus auch in der Umgangssprache ein. Ohne einen historischen Kontext und Einordnung, ist es schon lange nicht im Sprachgebrauch akzeptiert.

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