"Habe diesen ekelhaften Dreck übersehen"

KZ-Grafik bei Whatsapp: Stadionsprecher von Lok Leipzig fliegt raus

 Leipzig, 19.09.2020, Bruno-Plache-Stadion, Fußball, Männer, Regionalliga Nordost, 6. Spieltag , 1.FC Lokomotive Leipzig - Chemnitzer FC 1:1 1:0 , Im Bild v.l.: Lok Stadionsprecher Mirko Linke , *** Leipzig, 19 09 2020, Bruno Plache stadium, football, men, regional league north-east, 6 matchday, 1 FC locomotive Leipzig Chemnitzer FC 1 1 1 0 , In the picture v l locomotive stadium speaker Mirko Linke ,
Mirko Linke ist nicht mehr Stadionsprecher von Lok Leipzig.
Imago Sportfotodienst

Puh, was für ein widerliches Bild! Mirko Linke, der Stadionsprecher des 1. FC Lok Leipzig, stellt in seinen Whatsapp-Status das Foto eines bearbeiteten Meister Propper. In der Sonnenbrille der Werbefigur spiegeln sich die Gleise zum Nazi-Vernichtungslager Auschwitz. Darunter steht geschrieben: „Good night Green White“. Der „Bild“ liegt ein Screenshot der Statusmeldung vor.

"Ich verstehe und akzeptiere die Entscheidung des Clubs"

Für Linke hat der Vorfall harte Konsequenzen. Der Klub trennt sich wegen einer „vollkommen inakzeptablen Grafik“ in sozialen Netzwerken von seinem langjährigen Stadionsprecher. Diese Grafik verstoße „gegen die gelebten Werte des 1. FC Lok. […] Alle wissen es, trotzdem schreien wir es noch einmal laut heraus: Der 1. FC Lokomotive Leipzig vermittelt Werte wie Loyalität, Respekt, Fairness und Toleranz. Wir treten aktiv und konsequent gegen jede Form von Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus auf.“

Linke hatte das Bild offenbar vergangene Woche nach dem Sieg im Pokal-Derby gegen Lokalrivale Chemie Leipzig (8:7 nach Elferschießen für Lok) hochgeladen. Die Vereinsfarben von Chemie sind Grün-Weiß. So erklärt sich dann auch der Spruch unter dem Bild.

Der 54-Jährige bedauert laut der Mitteilung sein Fehlverhalten: „Ich habe einen unbeabsichtigten Fehler gemacht und mich in aller Form beim Verein dafür entschuldigt. Ich verstehe und akzeptiere die Entscheidung des Clubs.“ Der „Bild“-Zeitung sagte er: Ich lag in der Türkei im Urlaub am Strand, habe diesen ekelhaften Dreck bei der Veröffentlichung übersehen. So etwas würde ich doch nie absichtlich tun. Das schwöre ich beim Leben meiner Tochter.“ Er will nun an eine Organisation spenden, die den Antisemitismus bekämpft. (tno)