Krefeld: Ermordeter Säugling im Wald: Massen-DNA-Test
Nach dem Fund eines getöteten Säuglings in einem Park in Krefeld soll jetzt ein Massengentest helfen, die Mutter zu ermitteln. Ein Richter des Amtsgerichts Krefeld habe laut Polizei eine DNA-Reihenuntersuchung angeordnet. Zielgruppe seien alle jungen Mädchen und Frauen, die ein Kind gebären können, hieß es. Die Teilnahme sei freiwillig. Bei der Untersuchung des toten Säuglings sei eindeutig die DNA der Mutter festgestellt worden, so dass darüber eine Identifizierung erfolgen könne.
Mit der Untersuchung werde im Umkreis des Fundorts begonnen. Nähere Angaben dazu machte die Polizei aber aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. "Jede junge Frau in Krefeld und Umgebung muss damit rechnen, in den nächsten Tagen und Wochen von der Polizei aufgesucht zu werden", sagte ein Polizeisprecher.
Frauen, die den DNA-Test ablehnten, seien grundsätzlich nicht automatisch verdächtig. "Es werden jedoch (...) weitere Ermittlungen, insbesondere im Umfeld der Frau durchgeführt, um einen Tatverdacht sicher ausschließen zu können", hieß es weiter.
Das Neugeborene war kurz nach der Geburt getötet und im Krefelder Südpark in einem transparenten Müllbeutel abgelegt worden. Dem kleinen Mädchen waren handelsübliche Feuchttücher in den Mund gepresst worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Leichnam nur wenige Tage, maximal zwei Wochen, in dem Park gelegen hat. Er war vor knapp drei Wochen gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft hat eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.