US-Basketballstar endlich frei
Komplett alleine! Wie der Gefangenenaustausch von Brittney Griner ablief
Nach einem spektakulären Gefangenenaustausch ist die US-Basketballerin Brittney Griner zurück in den USA. Ihre monatelange Inhaftierung in Russland hatte für großes Aufsehen gesorgt, ebenso wie der Deal mit der russischen Administration, der zur Freilassung geführt hatte.
"BG, wir lieben dich"
Gegen 4.30 Uhr an diesem Freitagmorgen setzte Brittney Griner ihren großen Fuß endlich wieder auf amerikanischen Boden. Nach dem spektakulären Ende ihres monatelangen Martyriums in russischer Gefangenschaft erreichte die Basketballerin San Antonio, wo für sie im Brooke Army Medical Center Berichten zufolge ein medizinischer Check anstehen sollte.
In der Dunkelheit verließ Griner mit einem Lächeln im Gesicht ihren Flieger in die Freiheit, der auf dem Kelly Field der texanischen Stadt gelandet war. Szenen, auf die nicht allein Präsident Joe Biden und Griners Ehefrau Cherelle nebst ihrer Familie hingefiebert hatten. Auch die Sportprominenz des Landes um Tennis-Ikone Billie Jean King und Basketball-Star Stephen Curry fand emotionale Worte. "BG, wir lieben dich. Wir danken Dir für Dein Opfer und Deine Beharrlichkeit, diesen Prozess zu überstehen. Wir hoffen, dass Du die Rückkehr zu Deiner Familie genießen kannst", sagte Curry am Rande einer Award-Veranstaltung von Sports Illustrated.
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Die Dreadlocks sind verschwunden
Griner war alleine aus Russland in die Heimat geflogen worden. Das legen Aufnahmen nahe, die die russische Seite von dem Gefangenaustausch, der in Abu Dhabi stattfand, veröffentlichte. Es sind Szenen, die an die dunklen Zeiten des Kalten Kriegs erinnern. Kurz, knapp, herzlos. Auf dem Rollfeld kreuzten sich die Wege von Griner und Wiktor But. Die US-Amerikanerin ging mit kurzgeschorenen Haaren anstelle ihrer charakteristischen Dreadlocks neben drei Männern auf But und einen Begleiter zu und dann weiter zur Maschine, in der sie angab, "glücklich zu sein". Auch der Russe wirkte gelöst.
Beim Aussteigen aus dem Flugzeug auf dem Rollfeld in den USA war Griner alleine. Sie ist zu sehen, wie sie allein die Maschine verlässt ein paar Meter geht und dann hinter einem Truck verschwindet. Ob dort jemand auf sie gewartet hat, ist nicht zu sehen.
Vorausgegangen waren bemerkenswerte Szenen am Ende eines dramatischen Politikums, das am 17. Februar begonnen hatte. Die Profispielerin von Phoenix Mercury, die in der Pause der WNBA seit Jahren in Russland spielte und an jenem Tag am Moskauer Flughafen Scheremetjewo wegen des Mitführens von Vape-Kartuschen mit Cannabis-Öl festgenommen worden war, wurde nun Teil des vielbeachteten Gefangenenaustauschs in den Vereinten Arabischen Emiraten. Die USA ließen im Gegenzug den früheren russische Waffenhändler But frei. Der "Händler des Todes", ein Schwerverbrecher, saß seit 2010 in einem US-Gefängnis. (tno mit sid)