Handschlag kann mit Corona verschwinden

Reich mir bitte nicht die Flosse, Genosse!

Auf Handschläge kann ich wirklich verzichten.
Auf Handschläge kann ich wirklich verzichten.
RTL

von Valentina Otte
Laut einer Umfrage des „Arbeitskreis Umgangsformen International“ ist der Handschlag als klassische Begrüßungsform angezählt – und darüber freue ich mich sehr. Wenn es nach mir geht, kommt der oftmals viel zu feuchte Begrüßungsschlag einfach nicht mehr wieder.

Mir gibt niemand gerne die Hand

Was nach Knigge wohl die angemessenste und seriöseste Begrüßungsform ist, löst bei mir schon beim Gedanken daran Unwohlsein und Schweißausbrüche aus. Und das nicht nur deshalb, weil es rund um den richtigen Händedruck samt Dauer, Festigkeit und Co. Normen und Regeln zu geben scheint, sondern weil ich zu den Menschen gehöre, denen wohl niemand gerne die Hand gibt. Denn die sind meistens feucht. Und wer kennt ihn nicht, den „feuchten Händedruck“, der sowohl für Geber als auch Nehmer einfach nur unangenehm und laut Redensart auch wenig wert ist.

Dank Corona wird nun seit eineinhalb Jahren lässig gewunken, gefist-bumped, der Ellenbogen gereicht. Eine Erleichterung – mit Sicherheit nicht nur für Menschen wie mich, sondern auch für all diejenigen, die sich schon mal gefragt haben, ob ihr Händedruck vielleicht doch zu lasch ist, wer eigentlich wem als erstes die Hand reicht oder die sich im Nachgang peinlich berührt die Hände abgewischt haben.

Demnächst bitte einfach nur noch umarmen

Warum also auch nach der Pandemie wieder zum Austausch zum Handschlag zurückkehren? Menschen, die einem nahestehen, begrüßt man nach der langen Zeit des Lockdowns sowieso lieber mit einer Umarmung. Beim Arzt wird sich der Handschlag wahrscheinlich nie wieder etablieren und für alle anderen formalen Gelegenheiten reicht meiner Meinung ein freundliches Nicken und ein Blick in die Augen. Und den haben wir dank des monatelangen Maske-Tragens, bei dem kaum mehr vom Gesicht zu sehen war, ja nun auch richtig gut raus!