Nach Verwirrung mit VornamenFür „gerechte“ Geschlechterverteilung: Schule lehnt ein Mädchen ab – und nimmt stattdessen vier Jungen!

 Unterricht eines Abiturjahrganges an der IGS in Oyten. FOTO C: Björn Hake, Oyten Deutschland *** Classes of a high school graduating class at the IGS in Oyten PHOTO C Björn Hake, Oyten Germany Copyright: xBjörnxHakex
Weiterführende Schulen haben oft mehr Bewerber als Plätze. (Symbolbild)
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Aus eins mach vier?!
In einem Schuljahrgang darauf zu achten, dass es gleich viele Mädchen und Jungen, ist eine gute Idee – bis etwas schiefgeht. So wie jetzt an einem Gymnasium in Köln. Was die Geschlechterverteilung ruiniert hat? Ein Vorname!

Das Mädchen hat keinen klassischen Mädchennamen – und fliegt aus der Schule

Die neunjährige Tomke hatte glücklicherweise noch einen Platz am Schiller-Gymnasium im Kölner Stadtteil Sülz ergattert. Heutzutage kommen, gerade in größeren Städten, viel mehr Bewerbungen auf eine Schule, als Plätze da sind. So auch in diesem Fall. Wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet, hatte Tomkes Wunschgymnasium 177 Anfragen. In den Jahrgang passen aber nur 120 Schüler!

Aber: Diese Familie hat Glück. Tomke darf auf die Schule. Während die Eltern alle Formalitäten durchgehen, fällt ihnen auf, dass in der Zusage des Gymnasiums von einem „Sohn“ gesprochen wird. Muss wohl ein Fehler gewesen sein, schließlich kann der Name Tomke sowohl Jungen als auch Mädchen gegeben werden. Wie Noah oder Luca.

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Nichtsahnend haben die Eltern sich also bei der Schule gemeldet, um diese Kleinigkeit richtigzustellen. Ist doch alles gut, oder? FALSCH! Weil das Schiller-Gymnasium, wie viele andere Schulen heutzutage, auf Geschlechterparität setzt, müssen von 120 Schülern im Jahrgang 60 Mädchen und 60 Jungen sein.

Für Tomke heißt das: Der Platz ist weg!

Statt einem Mädchen nun vier Jungen

Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass der Platz wegen eines Fehlers der Schule weg ist, kommt jetzt das: Statt Tomke dürfen jetzt VIER weitere Jungen in den Jahrgang. Statt der befürchteten Verteilung von 61 Mädchen zu 59 Jungen gibt es nun 60 Mädchen und 63 Jungen!

Der Grund hierfür ist schnell erklärt: Bei einer Ablehnung durch die Schule können Eltern für ihre Kinder – innerhalb einer Frist – Widerspruch einlegen. Dem Kölner Stadtanzeiger zufolge hatten Familien von vier Jungs genau das getan. Und um rechtlichen Konsequenzen aus dem Weg zu gehen, hat das Gymnasium allen einen Platz angeboten!

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Was also ein gut gemeintes Konzept sein soll, das Jungen wie Mädchen gleiche Chancen auf einen Schulplatz geben will, hat für mehr Ungerechtigkeit gesorgt. Denn: Das Mädchen, das nichts für die Verwechslung kann, darf nicht auf das Gymnasium. Und ein Versuch, einen leichten Mädchenüberhang zu verhindern, ist in einem noch größeren Jungenüberhang geendet! (alt)

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