Bürgermeister will Knallhart-Regeln am Ballermann!
Macht Malle bald Schluss mit Party-Tourismus?
Sie saufen, feiern, schaden.
Die Lieblingsinsel der Deutschen ächzt unter den immer mehr werdenden Urlaubern. Jetzt möchte der Bürgermeister von Palma drastische Maßnahmen zur Bekämpfung des Massentourismus ergreifen. Was genau geplant ist und was möglicherweise im Weg steht, erfahrt ihr im Video.
Weniger Urlauber, weniger Ferienwohnungen, weniger Kreuzfahrtschiffe
Jaime Martínez will eine Obergrenze! Weniger Urlauber, weniger Mietwagen, weniger Kreuzfahrtschiffe und weniger Ferienwohnungen. Außerdem plant er eine Erhöhung verschiedener Gebühren. Die Vorschläge seien überraschend, sie zeigten aber auch, dass inzwischen auch die konservativen Politiker „ein ‚Weiter so‘ in der Tourismuspolitik nicht mehr wollen“, analysiert die Mallorca-Zeitung.
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Für den Bürgermeister sind die Vorschläge „unverzichtbare und dringende Maßnahmen, um das Zusammenleben zu verbessern.“ Martínez könnte sich seine Ideen bei Venedig abgeschaut haben. Die italienische Traumstadt hatte in einer Testphase zwischen dem 25. April und dem 5. Mai „Eintrittsgeld“ für Tagesbesucher kassiert. In den zehn Tagen nahm die Stadt knapp eine Million Euro ein.
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Direkt umsetzbar: höhere Strafen für Lokale
Allerdings kann der 53-Jährige seine Vorschläge nicht im Alleingang durchsetzen. Er benötigt dafür die Zustimmung anderer Behörden, beispielsweise des Inselrats, der Regierung der Balearen oder der spanischen Zentralregierung in Madrid. Direkt umsetzen könnte er allerdings seine Absicht, neue Gästebetten in privaten Ferienvermietungen zu verbieten oder höhere Strafen für Lokale zu verhängen, die eine übermäßige Verschmutzung verursachen.
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Etwas anders sieht es mit den anderen Ideen von Martínez aus: Für etwa die Verbote von Partybooten oder die doppelten Gebühren für Kreuzfahrer, braucht er die Zustimmung anderer Behörden. Ebenso wie für eine allgemeine Begrenzung der Anzahl von geführten Urlaubergruppen, eine Beschränkung der Zufahrt von Mietwagen oder das absolute Alkoholverbot in ganz Palma. Das Alkoholverbot würde dann auch die Playa de Palma, die deutsche Urlauberhochburg, betreffen.
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Zehntausende protestieren gegen Massentourismus
Martínez’ Vorschläge kommen zu einer Zeit, in der viele Mallorquiner gegen den Massentourismus protestieren. In Palma hatten kürzlich Tausende unter dem Motto „Sagen wir basta!“ und „Mallorca steht nicht zum Verkauf!“ gegen Massentourismus protestiert. Die immer größer werdende Zahl der Besucher und der Ferienwohnungen sei für Wohnungsnot, für die „Zerstörung“ der Insel, für die Zunahme von Staus, Verschmutzung und Kriminalität verantwortlich, hieß es auf der Kundgebung. (dpa/eon)