Neuer Ratgeber von Bestseller-AutorinnenStreit-Thema Schlaf: Sollen Babys und Kleinkinder alleine einschlafen?

Bloß nicht das Kind zu sehr verwöhnen!
Dieser Vorwurf schwingt oft mit, wenn es um das Top-Thema Schlaf bei Babys geht. Die einen sagen, das Baby muss alleine in den Schlaf finden. Andere finden es wichtig, es in den Schlaf zu begleiten. Die Autorinnen des Bestsellers „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn“ haben in ihrem neuen Buch dazu eine eindeutige Meinung.
Babys beim Einschlafen begleiten?
Es soll ja Babys geben, die von Anfang an alleine ein- und durchschlafen. Für viele Eltern ist das aber ein schwieriges Thema. Und eines, bei dem es zwei kontroverse Lager gibt. Nicht selten gibt es Kommentare wie „Verwöhnst du das Kind nicht zu sehr?“, wenn Eltern sich abends zu ihrem Kind ins Bett legen.
Die Autorinnen der Bestseller-Reihe „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn“ Danielle Graf und Katja Seide sagen in ihrem neuen Buch „Babys verstehen und gelassen begleiten“ : „Trotz Müdigkeit brauchen Kinder unsere Nähe und Hilfe, um in den Schlaf zu finden.“
Wut auf andere Eltern: "Kind in Todesangst zurücklassen"
Alle wollen nur das Beste für ihre Kinder. Aber eben auch für die Kinder der anderen, sagt Autorin Katja Seide im RTL-Interview. Aus unseren eigenen Schlaf-Erfahrungen in der Kindheit würden wir Schlüsse ziehen, was Babys und Kleinkinder wirklich brauchen. „Haben wir es zum Beispiel als unangenehm oder beängstigend empfunden, als Kind allein einschlafen zu müssen, wollen wir das bei unseren Kindern anders machen“, so Seide.
Und wenn wir dann sehen, wie es die Anderen anders machen „kratzt das auf unbewusster Ebene an unseren Glaubenssätzen und Ängsten“, sagt die Autorin. Das mache dann wiederum wütend, weil die Kinder in unseren Augen „allein und in Todesangst zurückgelassen werden“. Das andere Lager hingegen ist wütend, „weil die armen fremden Kinder überbehütet werden und nicht lernen dürfen, sich selbst zu beruhigen und Selbstständigkeit zu lernen.“
1. Tipp zum Einschlafen: Reizabschirmung
Beim heiß umkämpften Thema Einschlafen beziehen sich die Autorinnen Graf und Seide auf den US-amerikanischen Kinderarzt Dr. Karp und seinen Bestseller „Das glücklichste Baby der Welt.“ Er plädiert ganz klar dafür, die Bedingungen nachzuahmen, die das Kind aus dem Uterus kennt.
Demnach ist es sinnvoll, zu viele Reize zu meiden und dem Kind Erholungspausen anzubieten, in denen es nicht viel zu sehen gibt. So sollten Mütter beispielsweise in einer dunklen und ruhigen Umgebung stillen. „Alles auf der Welt ist laut und aufregend, laut, kalt und hell.“ so Graf und Seide. Und das müsse man dämpfen.
Mit einer Verdunklung fürs Babybettchen, die zu viel Licht abschirmt, kann es für Babys bei zu viel Licht und Sonne leichter werden, einzuschlafen.
2. Tipp zum Einschlafen: White Noise
Vielleicht gehören Sie zu den Eltern, die mit ihrem Kind abends im Auto durch die Gegend fahren, um es zu beruhigen. Oder Sie schalten einen Fön an. Tatsächlich machen solche Aktionen Sinn: „Im Uterus ist der Fötus neun Monate lang einer Kulisse aus Geräuschen ausgesetzt: Herzschlag, Verdauungsgeräusche und Blutfluss.“, schreiben Danielle Graf und Katja Seide. Gleichförmige, rauschende Geräusche würden Babys daher enorm beruhigen.
Statt Fön oder Dunstabzugshaube können Sie Geräte einsetzen, die extra White Noise für Baby-Ohren erzeugen. Am besten führen Sie das weiße Rauschen in ruhigen Situationen ein, wenn das Baby entspannt ist, heißt es im Ratgeber „Babys verstehen und gelassen begleiten“.
3. Tipp zum Einschlafen: Einengen
Es leuchtet ein: In Mamas Bauch war es eng fürs Baby. Daher sind viele Babys nach der Geburt mit der plötzlichen Grenzenlosigkeit überfordert, schreiben Graf und Seide. Ruhiger würden Babys, wenn man „für sie die Enge des Bauches simuliert“.
Um das zu erreichen, könne man das Baby „pucken“. Damit ist gemeint, das Kind in ein Tuch oder einen speziellen Pucksack einzuwickeln. Dadurch kann es die Arme (und manchmal auch Beine) nicht mehr bewegen. Man solle dabei aber auf die Signale des Kindes achten: „Es gibt einige wenige Kinder, die nicht gepuckt werden möchten.“, so die Autorinnen.
4. Tipp zum Einschlafen: Schuckeln
Schwangere bewegen sich normalerweise tagsüber viel. Logisch also, dass das Baby dadurch auch viel bewegt wird und mit kurzen, „schuckelnden“ Bewegungen vertraut wird. Es helfe Babys daher beim Einschlafen, wenn sie sanft, aber durchaus zügig circa 3-5 cm auf und ab bewegt werden, schreiben Graf und Seide. Natürlich muss das Köpfchen dabei sicher gehalten und stabilisiert werden und auf keinen Fall darf das Kind geschüttelt werden! Das schädigt das Gehirn.
Auf einem Gymnastikball mit Anti-Rutsch-Oberfläche sitzend kann das sanfte Schuckeln entspannt gelingen.
5. Einschlaf-Tipp: Nuckeln
Oh-oh, das nächste Diskussionsthema! Daumen oder Schnuller. Beides sollte irgendwann abgewöhnt werden, davon abgesehen ist es aber Babys „erste selbst erlernte Beruhigungsstrategie“, so die Autorinnen Graf und Seide. Daher helfe das Nuckeln beim Einschlafen sehr.
Das angeborene Saugbedürfnis könne auch durch einen Schnuller oder ein Fläschchen mit Sauger gestillt werden. Beides als Ergänzung oder Ersatz für Mamas Brust.
Kind beim Einschlafen begleiten: Urängste vor wilden Tieren
Unbestritten ist es recht zeitaufwändig, wenn Eltern ihr Kind jeden Abend in den Schlaf begleiten. Warum sich das aber lohnt, erklärt Autorin Katja Seide im RTL-Interview: „Im noch urzeitlich geprägten Gehirn ist das Einschlafen immer noch als gefährlich abgelegt.“ Da diese Urängste vor wilden Tieren immer noch in unseren Babys verankert seien, sei eine Einschlafbegleitung kind- und artgerecht. Angstfreies Schlafen führe außerdem zu einem guten Urvertrauen.
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