Kabelloser Player für KinderKekz-Kopfhörer im Test: Klein und oho!

Toniebox, Tigerbox, Hörbert – mittlerweile gibt es einige innovative Hörspiel-Player für Kinder. Aber bei fast allen Anbietern muss man sich erst online registrieren und eine WLAN-Verbindung nutzen, damit der Hörspiel-Spaß beginnen kann. Die neuen Kekz-Kopfhörer* für knapp 60 Euro sind da eine Ausnahme: Audiochip in den Kopfhörer einlegen und los geht’s! Schon praktisch, fast wie früher beim Walkman – aber ohne Kabel. Wir haben den Hörspiel-Player unterwegs und im Kinderzimmer getestet.
Der erste Eindruck
„Papa, der sieht ja aus wie dein Kopfhörer!“ Stimmt, auf den ersten Blick könnte das knallrote Teil auch ein cooles Gadget für Erwachsene sein. Meine Tochter (7) zieht den Bügelkopfhörer aus der Verpackung und schnappt sich direkt die Hörspiel-Chips, die ebenfalls in der Packung liegen. Bibi Blocksberg, Benjamin Blümchen & Co. – mit solchen Geschichten bin ich auch aufgewachsen. Damals in den 80er-Jahren, allerdings mit Kassetten und Kabelsalat.
Heute sind fast alle Hörspiele digital abrufbar, auf speziellen Streaming-Portalen für Kinder, teilweise mit Hörspiel-Flatrate nach dem Netflix-Prinzip. Für den Kekz-Kopfhörer gibt es Audiochips* (je 9,99 Euro), die einzeln gekauft werden müssen. Den Kopfhörer selbst gibt es in den Farben Rot und Blau.
Check-Punkt Bedienung
„Ohne Bildschirm, ohne Kabel, ohne Stress“ heißt es in der Produktbeschreibung. „Wir werden sehen“, denke ich noch – da hat mein Kind sich schon die Kopfhörer aufgesetzt und selbstständig den Chip eingesetzt. Ich helfe nur schnell beim Einstellen der Bügel, das Hörspiel scheint aber einwandfrei zu laufen, denn meine Tochter nickt zufrieden. Intuitive Bedienung? Funktioniert, auch wenn meine Tochter schon sieben Jahre alt ist, das dürften Kids im Kindergarten-Alter genauso locker hinbekommen (gedacht ist das Gerät für Kinder zwischen 3 und 8 Jahren). Punkt für den Kekz-Kopfhörer.
Was mich an dem Gerät besonders reizte: Es funktioniert dem Hersteller zufolge ohne Handy der Eltern und ohne nervige WLAN-Koppelung. Die Passwort-Frickelei hat mich bei anderen Hörspiel-Playern schon häufiger an den Rande des Wahnsinns getrieben – vor allem, weil die Verbindung zum Teil alle paar Wochen neu eingestellt werden muss. An Touch-Displays, die für Kinderfinger designt wurden... Der Kekz-Kopfhörer hat kein Display, sondern nur eine Mulde für die Audiochips. Und die gleiten fast automatisch hinein.
Mit Hilfe eines großen Bedienknopfes an der Seite der Ohrmuschel lässt sich das Hörspiel starten und stoppen. Auch Vorspulen und Zurückspulen funktioniert per Tastendruck.
Sobald der Kopfhörer aufgesetzt oder abgenommen wird, stoppt ein Bewegungssensor die Wiedergabe des Hörspiels. Das schont den Akku, der maximal 10 Stunden durchhalten soll.
Die Lautstärke ist in drei Stufen regelbar und laut Kekz auf maximal 85 Dezibel begrenzt (wie von Kinderärzten empfohlen).

Check-Punkt Sound und Verarbeitung
Kindern ist die Soundqualität wahrscheinlich nicht über die Maße wichtig, Hauptsache die Geschichte ist spannend. Aber Papas Sound-Check mit Bügelkopfhörer auf maximaler Weite ergibt: Der Ton ist richtig gut. Es sind klare Stereo-Stimmen zu erkennen – Hörspiel-Stimme A kommt von links, Hörspiel-Stimme B von rechts. Das macht Spaß. Auf Hightech-Funktionen wie Geräuschunterdrückung muss man beim Preis von knapp 60 Euro natürlich verzichten.
Die Ohrpolster der Kopfhörer fühlen sich bequem an, das Polster am Kopf ist weich. Insgesamt wirkt die Verarbeitung hochwertig, trotz Hartplastikbügel. Es sind keine scharfen Ecken und Kanten zu erkennen oder gar zu spüren. Der Kopfhörerbügel ist verstellbar, damit auch Kinder mit größeren oder kleineren Köpfen Spaß daran haben. Stark ist, dass alles kabellos läuft. So bleibt der Nachwuchs nirgendwo hängen.
Und das Gewicht? Laut Küchenwaage 142 Gramm. Der Kekz-Bügelkopfhörer ist also etwas leichter als ein modernes Smartphone.
Check-Punkt Preis-Leistungs-Verhältnis
Punktabzug gibt es für den Kekz-Kopfhörer, weil er ausschließlich Kekz-Audiochips abspielt – und nicht als normaler Bluetooth-Kopfhörer für andere Geräte nutzbar ist. Keine Kompatibilität. Das ist wirklich schade, aber vielleicht kommt diese Funktion ja noch in einer der nächsten Geräte-Generationen?
59,99 Euro kostet ein Starterset* inklusive Audiochip. Aus unserer Sicht ist der Preis in Ordnung. Hersteller Kekz ist ein Start-up aus München, das 2021 mit dem German Design Award und dem if Design Award ausgezeichnet wurde. Zum Vergleich: Hörspiel-Konkurrenten wie die Toniebox oder die Tigerbox kosten knapp 80 Euro. Bei anderen kabellosen Bluetooth-Kopfhörern für Kinder* liegt die Preisspanne zwischen 20 und 75 Euro.
Fazit zum Kekz-Kopfhörer
Wer einen unkomplizierten Hörspiel-Player für lange Autofahrten oder gemütliche Familien-Nachmittage sucht, ist mit dem Kekz-System richtig gut bedient. Das gilt auch für alle, die ein eher aktives Kind haben, das sich beim Spielen oder Musikhören durch die ganze Wohnung bewegt. Ohne Kopfhörer-Kabel oder Streaming-Box, die mitgeschleppt werden muss, ist das deutlich einfacher.
Was gefällt uns?
✅ Bekannte Hörspiele im Sortiment (Bibi Blocksberg, Feuerwehrmann Sam, Die Schule der magischen Tiere)
✅ Bedienung kinderleicht
✅ Guter Sound, hochwertige Verarbeitung
✅ Starke Akkuleistung
✅ Innovatives Produkt
Was könnte besser sein?
❌ Die einzelnen Hörspiele sind mit einem Stückpreis von 9,99 Euro nicht gerade billig (aber immerhin knapp 5 Euro günstiger als eine Tonie-Hörspielfigur).
❌ Stand März 2022 gibt es 20 Hörspiele für die Kekz-Kopfhörer – die Auswahl könnte größer sein. Laut Hersteller wird das Sortiment weiter ausgebaut.
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