Traditionelle Schaukämpfe begeistern die ZuschauerKamelkämpfe in der Türkei: Mit Schaum vorm Mund ringen sich die Tiere nieder

Aggressiv gehen die Kamele aufeinander los. Brünstig, mit Schaum vor dem Mund und farbenfroh geschmückt. In der Paarungszeit bestreiten die Tiere bis zu 30 Kämpfe. Die qualvolle Tortur dient dem Prestige ihrer Besitzer. Kamelkämpfe haben an der türkischen Westküste eine lange Tradition, tausende Besucher vergnügen sich in Volksfest-Atmosphäre. RTL-Korrespondentin Kavita Sharma hat sich einen Kamelkampf in der türkischen Stadt Aydin angeschaut. Und mit einer Tierschützerin darüber gesprochen – wie im Video zu sehen ist.

Tierschützerin: "Die Tiere haben keinen Rechtsanwalt"

In Pakistan, wie auch in anderen muslimischen Ländern sind die Ringkämpfe der Kamele verboten. Der Grund: Jegliche Art von Sportarten sind verboten, die auf Wetten hinauslaufen.

In der Türkei werden den Kamelen nur die Mäuler verbunden, Heftige Bissverletzungen sind daher nicht möglich. Es entspricht zwar dem Kamel ein anderes wegzujagen, aber wenn der Kontrahent die Flucht ergreift, rennt das andere nicht unbedingt hinterher, mit oder ohne Intervention. Das konnte die RTL-Reporterin vor Ort beobachten.

"Die Tiere haben keinen Rechtsanwalt. Sie können sich nicht mal beschweren", erklärt Tierschützerin Türkan Dagdelen am Rande des Kamelkampfes in Aydin. Tausende Menschen tummeln sich dort auf den Tribünen, genießen ihr Essen und verfolgen gebannt die Kämpfe. Doch wer den ringenden Kamelen zu nahe kommt, dem wird schnell klar, mit welch brachialer Kraft die Kämpfe geführt werden. Auch das ist im Video oben zu sehen.