JPMorgan-Banker gründet Biotech-Firma, um schwerkranken Sohn zu retten

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Ilan Ganot gründete eine Biotech-Firma, um das Leben seines schwerkranken Sohnes zu retten.

Ilan Ganot war ein erfolgreicher Hedgefonds-Manager. Doch dann erkrankte sein Sohn Eytani (3) an einer tödlichen Erbkrankheit. Ein schwerer Einschnitt im Leben der Familie. Ganot musste nicht lange überlegen: Er schmiss alles hin, kündigte und gründete die Biotech-Firma 'Solid Venture‘, um das Leben seines Kindes zu retten.

Das Unternehmen soll Eytanis Krankheit erforschen, im besten Fall ein Heilmittel gegen das tückische Leiden finden. Der Dreijährige hat Duchenne-Muskeldysrophie (DMD), die bei ihm im Alter von zwei Jahren festgestellt wurde.

Wie die 'Daily Mail‘ berichtet, wird DMD jährlich bei 20.000 Neugeborenen diagnostiziert. Von der Krankheit sind nur Jungen betroffen. Sie bewirkt, dass es der Körper nicht schafft, ein Protein namens Dystrophien herzustellen, das Muskelfasern stärkt. Das Herz wird so mit der Zeit massiv geschwächt, die Atemmuskulatur ebenso. Betroffene sitzen oft bereits in ihrer Jugend im Rollstuhl und sterben in den meisten Fällen noch vor ihrem 30. Geburtstag.

"Ich werde die Zukunft für alle Jungen mit DMD verändern"

Ein Schicksal, das Ganot seinem Kind ersparen will. Knapp 12,5 Millionen Euro hat er schon gesammelt - auch Dank der tatkräftigen Unterstützung von Andrea Ponti, dem Co-Chef für Investmentbanking im Bereich Gesundheitswesen von JPMorgan. Er gab Auskunft zum Stand der Medikamentenentwicklung und fungierte als Geldeintreiber.

'Solid Venture‘ hat es sich zum Ziel gemacht, interessante Projekte von wissenschaftlichen Laboratorien und anderen Firmen zu kaufen, die sich mit der Erforschung von DMD befassen. Im Idealfall wird die Entwicklung eines Heilmittels mit Forschungseinrichtungen fortgesetzt. Anschließend würden Verhandlungen mit globalen Pharmaunternehmen beginnen, die das Medikament weltweit auf den Markt bringen sollen.

Doch dieser Prozess ist langwierig und teuer. Wie die 'Welt‘ berichtet, dauert es in der Regel zehn Jahre, bis ein Mittel auf den Markt kommt. Die durchschnittlichen Kosten für die Entwicklung eines Medikaments liegen bei mehr als einer Milliarde Dollar.

Doch die Zeit drängt. Von Tag zu Tag wird der Druck auf Ganot größer, das rettende Medikament zu finden. Optimistisch ist er dennoch: "Ich werde definitiv die Zukunft für ihn und alle anderen Jungen mit DMD verändern", so der 40-Jährige.