Wissenschaftsjournalist Dirk Steffens erklärt das Weltraumschrott-VerglühenWenn der Schrott in die Atmosphäre eintritt, ist das wie beim Feuermachen

Enorme Hitze beim Eintritt in die Atmosphäre!
Teile von der Raumstation ISS treten in die Atmosphäre ein und verglühen. Aber was passiert dabei eigentlich genau? RTL-Wissenschaftsjournalist Dirk Steffens erklärt das Phänomen.
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Dass Weltraumschrott in die Atmosphäre eintritt, passiert ständig

Vor drei Jahren hat die Raumstation ISS eine Palette mit Batterien abgestoßen, seitdem kreist sie als Weltraumschrott um die Erde. Insgesamt gibt es nach Angaben der Nasa mehr als 9.000 Tonnen Schrott wie diesen im All. Der größte Anteil ist miniklein, mehr als 100 Millionen Partikel sind größer als ein Millimeter, etwa 500.000 Objekte haben einen Durchmesser zwischen einem und zehn Zentimetern und mehr als 25.000 Objekte sind größer als 10 Zentimeter. Dass Weltraumschrott in die Atmosphäre eintritt und dort verglüht, passiert ständig.

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Und was passiert in diesem Moment genau?

„Das ist ein Phänomen, das kennen wir alle“, erklärt Dirk Steffens. „Das ist einfach Reibungshitze. Also wenn man zum Beispiel Feuer machen will und zwei Holzstücke aneinander reibt: Wenn man schnell genug und lange genug reibt, wird es heiß. Dann fängt es an zu glühen und Feuer zu fangen. Und genau das passiert auch, wenn ein Satellit oder ein Trümmerteil wie jetzt in die Atmosphäre eintritt.“ Und zwar reibe sich das an den Luftmolekülen. „Und weil die Geschwindigkeit so hoch ist, viele 1.000 Kilometer pro Stunde, entsteht enorme Hitze und eigentlich verglüht der Weltraumschrott vollständig und nur manchmal bricht auseinander. Dann fallen kleinere Splitterteile herunter.“

Gefährlich ist der Weltraumschrott für Astronauten - vor allem bei Außeneinsätzen

Weltraumschrott der ISS
Vor drei Jahren hat die Raumstation ISS eine Palette mit Batterien abgestoßen, seitdem kreist sie als Weltraumschrott um die Erde.
dpa, DPA, dpa

Ist das gefährlich?

Wir auf der Erde müssen uns wenig Gedanken machen, beruhigt Steffens. „Seit der Sputnik, seit den ersten Raumfahrzeugen sind mindestens schon 80.000 Trümmerteile heruntergefallen und es ist noch nie ein Mensch zu Schaden gekommen und selbst wenn es mal ganz dicke Brocken sind, die russische Station Mir zum Beispiel, die glaube ich ein Gewicht von ungefähr 140, 150 Tonnen hatte, die kann man dann relativ gut steuern und dafür sorgen, dass sie irgendwo ins Meer fallen und nicht etwa auf Berlin oder Paris.“

Kritischer ist der Weltraumschrott aber für diejenigen, die im All sind, also für die Astronauten, insbesondere bei Außeneinsätzen. „Mal eine Zahl, um das zu veranschaulichen: Von all den Raumgefährten, die da oben unterwegs waren und sind, mussten schon mindestens 100 Mal die Cockpitscheiben ausgewechselt werden, weil es da Einschläge von Schrott gab.“ Und weiter sagt Steffens: „Wenn die Astronauten oder Astronauten herausmüssen, um von außen etwas zu reparieren, ist dieser herumfliegende Schrott wirklich lebensgefährlich! Für uns auf der Erde aber zum Glück eher nicht.“ (eku)

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