Kampf gegen den Fachkräftemangel
2.000 Euro Einkommen ohne Steuern und Sozialabgaben - ist das die Lösung?

Mehr Netto vom Brutto, statt Zuwanderung – das fordert Hubert Aiwanger.
Wenn es nach den Freien Wählern aus Bayern geht, dann bezahlen wir alle bis 2.000 Euro Einkommen bald keine Steuern und Sozialabgaben. Das können schnell mal 400 Euro und mehr sein, die jeder von uns netto mehr hätte.
Bis 2.000 Euro keine Renten-, Arbeitslosen und Krankenversicherung

Vor Kurzem erst hat Carsten Linnemann vorgeschlagen, das Einkommen bei Rentnern bis 2.000 Euro nicht zu besteuern. Nun kommt Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von den Freien Wählern mit einer noch großzügigeren Geste. Er fordert: Alle Arbeitnehmer sollen bis 2.000 Euro keine Steuern UND keine Sozialabgaben bezahlen. Also z.B. keine Renten-, Arbeitslosen- und keine Krankenversicherung.
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400 Euro mehr pro Monat
Beispiel: Wenn Sie in der Steuerklasse drei sind und 2.000 Euro brutto verdienen – haben Sie am Ende des Monats 400 Euro mehr netto auf dem Konto. In der Steuerklasse eins wären es sogar 550 Euro!
Und wer mehr als 2.000 Euro verdient, der soll erst auf alles Steuern bezahlen, was über diesen Betrag hinausgeht. Von Aiwangers Idee würden also alle in Deutschland profitieren.
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Grund für diese Idee: Aiwanger will so den Fachkräftemangel bekämpfen. „Dann haben wir auf einen Schlag zwischen 500.000 und einer Million Menschen in Deutschland, die wieder am Arbeitsplatz sind“, so Aiwanger im Gespräch mit der Bild-Zeitung. Das bringe mehr, „als wenn wir weltweit versuchen, qualifizierte Zuwanderer zu finden“.
Mit diesem Anreiz sollen viele Rentnerinnen und Renter wieder arbeiten, sowie Teilzeitkräfte auf Vollzeit umsteigen.
Ihre Meinung ist gefragt!
Hinweis: Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ!
Finanzierung des Vorschlags unklar
Experten gehen jedoch weiterhin davon aus, dass Deutschland ohne Zuwanderung von qualifizierten Kräften nicht auskommen wird. 1,5 Millionen Zuwanderer pro Jahr sollten es sein, auch um den Wegzug auszugleichen, so die Wirtschaftsweise Monika Schnitzler.
Wie Hubert Aiwanger seinen Vorschlag finanzieren möchte, sagte er nicht. Doch schon jetzt gibt es Steuerfreibeträge, so sind die ersten 10.908 Euro im Jahr von der Steuer befreit.
Nun will Aiwanger mit dem bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder über seine Idee sprechen. Aiwanger sieht dieses Thema auch als wichtigen Punkt im bayerischen Wahlkampf. In Bayern wird im Oktober ein neuer Landtag gewählt. (dbl)
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