Warum lieben wir Bachelor, Dschungel & Co.?

Wir erklären den Hype um die „Guilty Pleasure“-Shows

ACHTUNG: SPERRFRIST FÜR ALLE MEDIEN BIS SAMSTAG, 26.01.2019, 00.30 Uhr !!!

Tag 15 - Dschungelprüfung "Full of energy". Evelyn Burdecki entscheidet sich für _Lammhirn_, das ihr in einem Lammkopf präsentiert wird. Evelyn nimmt einen großen Happen und kaut sehr angewidert und muss sich ganz plötzlich erbrechen.

Verwendung der Bilder für Online-Medien ausschließlich mit folgender Verlinkung: 'Alle Infos zu 'Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!' im Special bei RTL.de: https: //www.rtl.de/cms/sendungen/ich-bin-ein-star.html
Das will man lieber nicht nachmachen: Die spätere Dschungel-Königin Evelyn Burdecki isst Lammhirn.
TVNOW / Stefan Menne

Es gibt mehrere Gründe, warum Formate wie „Bachelor in Paradise“ (läuft noch bis Dezember bei RTL und TVNOW), „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ oder „Das Sommerhaus der Stars“ so beliebt sind. Viele Deutsche behaupten: Sowas gucke ich nicht! TV-Quote und Streaming-Abrufe strafen sie Lügen. Und wer besonders unerfolgreich auf Sternejagd im Dschungelcamp ist, bestimmt schließlich die Gespräche am nächsten Tag. Aber warum finden wir diese Formate so gut?

Was ist „Guilty Pleasure"?

Der Begriff „Guilty Pleasure" kommt aus dem US-Fernsehen und beschreibt die Art von Formaten, die wir gemeinhin als "Trash-TV" bezeichnen. Guilty (z. Dt. schuldig) und pleasure (z. Dt. Vergnügen) heißt also einfach übersetzt „schuldiges Vergnügen“. Wir fühlen uns demnach schuldig dabei, an dieser Art der Unterhaltung Vergnügen zu haben.

Vollkommen zu Unrecht – schließlich zeigt der Erfolg dieser Formate, dass wir längst nicht die einzigen sind. „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ ist 2011 für den Deutschen Fernsehpreis und zwei Jahre später sogar für den angesehenen Grimme-Preis nominiert worden. "Trash" (z. Dt. Müll) trifft es also nicht, denn die Formate sind zumeist hochwertig produziert.

Der nächste „Guilty Pleasure"-Knaller: Prince Charming

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

„So tief muss ich zum Glück nicht sinken"

Entgegen weitläufiger Vorurteile, finden sich Fans der „Guilty Pleasure"-Formate in allen Alters- und Gesellschaftsschichten. Die einen schauen es gerne, weil sie mit den Kandidaten mitlachen und mitfiebern können, die anderen schalten ein, um sich selbst besser zu fühlen.

Doch wie funktioniert das?

Die Soziologie spricht vom „sozialen Abwärtsvergleich“. Ich schalte also beispielsweise „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ ein, um in Ruhe vor dem Fernseher zu sitzen und meine eigenen Probleme zu vergessen. Während andere für ihren Lebensunterhalt Kakerlaken essen und durch Ekel-Bäder waten, kann ich gemütlich auf der Couch sitzen. Dadurch fühlt man sich besser. Frei nach dem Motto: So tief muss ich nicht sinken.

Schuldloser Voyeurismus: Keiner findet's raus!

Gerüchte und Lästereien finden viele toll. Doch im Alltag setzt man sich dem Risiko aus, dass das „Opfer“ die eigene Tratschlaune entlarvt und muss daher negative Konsequenzen fürchten. Vor dem Fernseher ist man hingegen sicher und bekommt alle Gerüchte, Lästereien und Geheimnisse in Hochglanz-Qualität vorgesetzt – ganz ohne schlechtes Gewissen und negative Konsequenzen.

Zusammen lachen und zusammen lästern

Besonders viel Spaß machen die „Guilty Pleasure“-Formate, wenn wir sie zusammen gucken. Und dazu gehört natürlich das gemeinsame Mitfiebern – und (fast) noch viel wichtiger – Mitlästern über die Kandidaten, ihre Sprüche und die sich anbahnenden Liebesgeschichten.

Und mal ehrlich: Bei kaum einer anderen Aktivität lässt sich so schön gemeinsam Zeit verbringen, als wenn das Lieblingsformat endlich wieder losgeht! Übrigens: Die erste Staffel von „Prince Charming“ startet pünktlich zum kühlen Herbstwetter auf TVNOW und erwartet uns mit viel Drama, Zickereien und der hoffentlich ganz großen, schwulen Liebe.