Gießen: 35 Wellensittiche in eine Kiste gesperrt und in der Kälte ausgesetzt - 12 Tiere sterben
Grausamer geht´s kaum
35 Wellensittiche in eine Kiste gesperrt und in der Kälte ausgesetzt
Ein Spaziergänger fand den Karton
Als Leiterin des Gießener Tierheimes hat Hannah Wern schon viele Fälle von Tiermisshandlung aus nächster Nähe erlebt. Ende Dezember erreichte sie aber ein Anruf von einem Herren, der auch sie erschüttert hatte. „Wir waren absolut schockiert, als wir das gesehen haben“, erzählt sie uns im Interview. Ein Spaziergänger hatte einen Karton mit insgesamt 35 Wellensittichen gefunden, daraufhin meldete er sich bei der Notrufnummer des Tierheimes.
Wellensittiche waren völlig verwahrlost
Als der Spaziergänger den durchnässten Karton zu Hannah Wern ins Tierheim brachte, hatten die Vögel schon einige Stunden draußen in der Kälte verbracht. Diese Art der Tierentsorgung sei laut der Tierheimleitung nicht zuletzt deshalb so grausam, weil die Tiere auf engsten Raum eingesperrt sind. Hätte man die Sittiche einfach aus dem Fenster fliegen lassen, hätten sie sogar noch größere Überlebenschancen gehabt. „Es hätte nur noch wenige Stunden gedauert, dann wären sie alle gestorben“, erzählt uns Wern.
Zwar kamen alle 35 Sittiche lebendig im Gießener Tierheim an, in Folge des enormen Stresses starben aber 13 Tiere – 22 von ihnen haben überlebt. Laut Tierheimleitung seien die Tiere schon vorher in katastrophaler Verfassung gewesen: „Die hatten ganz wenig Gefieder, offene Stellen und waren von Milben übersät“, so Wern.
Die Sittiche suchen nun ein neues Zuhause
Die Vögel, die den Vorfall im Karton überlebt haben, sind allesamt auf dem Weg der Besserung und nun auf der Suche nach einer neuen Heimat. Wern würde sich über Vogelliebhaber mit großer Voliere freuen. Interessierte können sich während der Öffnungszeiten beim Tierschutzverein Gießen unter der Nummer 0641 52251 melden.
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Tierschutzorganisation setzt Belohnung aus
Die Tierheimleiterin hat bei der Polizei bereits eine Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Nun hat sich auch die Tierschutzorganisation Peta eingeschaltet und bietet sogar eine Belohnung in Höhe von 500 Euro, sofern jemand Hinweise zu der Person liefern kann, die die 35 Wellensittiche am 27. Dezember beim Wasserhaus bei Gießen ausgesetzt hat. Die Tierschützer fordern Menschen auf, die etwas beobachtet oder anderweitige Hinweise haben, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
(kmü)