Ein- oder beidseitige Weitstellung der PupilleGesundheitslexikon: Mydriasis (Pupillenerweiterung)

Eine Mydriasis ist eine Pupillenerweiterung, die pathologisch bzw. traumatisch entstehen oder künstlich herbeigeführt werden kann. Zu den Ursachen zählen verschiedene Krankheiten, sie kann aber auch durch bestimmte Wirkstoffe hervorgerufen werden. Erfahren Sie hier mehr über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.
Was ist eine Mydriasis?
Bei einer Mydriasis handelt es sich um eine Erweiterung oder auch Weitstellung der Pupille. Das geschieht normalerweise, wenn die Augen starken Veränderungen von Lichtverhältnissen ausgesetzt sind, etwa von hell zu dunkel, oder bei Fernblick, aber auch bei Aufregung oder Migräne. Die Pupille weitet sich so stark, dass die Iris verkleinert wird. Eine Mydriasis kann jedoch auch künstlich herbeigeführt werden, um die Augen zu untersuchen. Sie kann einseitig oder auch an beiden Augen vorkommen. Das Gegenteil ist die Miosis, bei der sich die Pupille auf ein Minimum verengt und die Iris stark vergrößert ist.
Ursachen eine Mydriasis
Zu einer Mydriasis kommt es, wenn die inneren Augenmuskeln, Musculus sphincter und Musculus dilatator, aufeinander einwirken. Ursachen dafür können etwa ein Glaukomanfall, Koma, Schäden des Stammhirns oder die Einnahme von Medikamenten, wie Atropin, aber auch Vergiftungen oder bestimmte Krankheiten sein. Ebenso kann nach Drogenkonsum, insbesondere von Kokain, eine Mydriasis auftreten. In der Regel ist die Pupille bei einer Mydriasis rund. Ist sie entrundet und reagiert nicht mehr auf Lichteinwirkung, dann weist dies auf einen irreversiblen Gehirnschaden und demzufolge Hirntod hin.
Symptome und Diagnose
Bei einer Mydriasis weitet sich die Pupille, ähnlich der Linse einer Kamera, die sich auf die entsprechenden Licht- und Distanzverhältnisse einstellen lässt, um mehr als fünf Millimeter im Durchmesser. In der Augenmedizin wird eine Mydriasis aufgelöst, um die Netzhaut untersuchen zu können. Dies geschieht mithilfe spezieller Augentropfen. Anschließend kann eine Augenspiegelung durchgeführt werden, um zu sehen, ob Veränderungen in der Struktur der Netzhaut oder andere Schäden vorliegen. Somit können außerdem Erkrankungen des Sehnervs, Grüner Star, Entzündungen des Augeninneren oder sogar Gehirntumore entdeckt werden.
Behandlung und Therapie
Eine pathologische Mydriasis kann mithilfe von Augentropfen behandelt werden. Wurde die Mydriasis künstlich im Rahmen einer Untersuchung herbeigeführt, ziehen sich die Augenmuskeln nach einigen Stunden wieder zusammen. Be einer traumatischen Mydriasis, wenn etwa der Pupillenmuskel durch einen Unfall oder einen Schlag auf das Auge verletzt wurde, dann zieht sich die Iris nicht mehr zusammen und die Pupille bleibt dauerhaft erweitert. In diesem Fall gibt es keine Therapiemöglichkeit. Spezielle Kontaktlinsen können jedoch die Blendempfindlichkeit des betroffenen Auges reduzieren und die Pupille verkleinern, allerdings nur optisch. Mit der Zeit kann sich der Muskel dann von allein etwas zusammenziehen.
Vorbeugung gegen eine Mydriasis
Generell sollte die Netzhaut regelmäßig beim Augenarzt untersucht werden. Bei sportlichen Aktivitäten, z. B. Ballsport, und gefährlichen Arbeiten im Beruf ist es notwendig, die Augen zu schützen, um Verletzungen zu vermeiden. Auf Rauschmittel sollte grundsätzlich verzichtet werden. Nach der Einnahme von Kokain dauert es etwa 15 Minuten, bis sich die Pupille wieder zusammenzieht. Nach einer hervorgerufenen Mydriasis ist der Pupillenmuskel kurzzeitig gelähmt. Dies hat zur Folge, dass das Auge extrem blendempfindlich ist. Der Betroffene sieht verschwommen und ist daher nicht dazu fähig, am Straßenverkehr teilzunehmen.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.