Ein Arzneistoff der Gruppe der ACE-HemmerGesundheitslexikon: Lisinopril

Lisinopril ist ein Arzneimittel, das den Blutdruck senkt und das Herz entlastet. Es wird daher bei hohem Blutdruck, bei Herzinsuffizienz oder nach einem Herzinfarkt verordnet. Aufgrund seiner Eigenschaft, die Niere zu schützen, wird Lisinopril zudem bei Patienten mit Bluthochdruck bei Diabetes mellitus sowie bei einer beginnenden Nierenerkrankung eingesetzt. Lisinopril gehört zur Arzneimittelgruppe der ACE-Hemmer. Die meisten Vertreter dieser Gruppe müssen im Körper erst durch Enzyme aktiviert werden; nur Lisinopril und Captopril benötigen keinen solchen Aktivierungsschritt und wirken deshalb schneller. Alle ACE-Hemmer können einzeln oder in einer Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Blutdrucksenkung eingenommen werden.
Wie wirkt der ACE-Hemmer Lisinopril?
Lisinopril hemmt das Enzym ACE (Angiotensin Converting Enzym). ACE verengt indirekt die Blutgefäße, indem es die Umwandlung des stark gefäßverengenden Botenstoffs Angiotensin II aus Angiotensin I im Organismus bewirkt. Wird das Enzym ACE dagegen gehemmt, entspannen und erweitern sich die Gefäßwände und der Blutdruck kann wieder sinken. Da dadurch auch weniger Aldosteron aus der Nebennierenrinde freigesetzt wird, kommt es zusätzlich zu einer positiven Beeinflussung des Wasserhaushaltes. Wegen einer vermehrten Urinausscheidung sinken sowohl das Blutvolumen als auch der Natriumgehalt (Salzgehalt) des Blutes.
Welche Anwendungsgebiete für Lisinopril gibt es?
Durch die Erweiterung der Blutgefäße hat es das Herz leichter, das Blut in alle Bereiche des Körpers zu pumpen. Daraus ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten der Anwendung:
Bluthochdruck (Hypertonie)
Herzschwäche (Herzinsuffizienz): Wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen, kann es zu verschiedenen Beschwerden kommen. Typisch sind Kurzatmigkeit, Müdigkeit sowie ein Anschwellen der Füße und Fußknöchel.
Herzinfarkt: Um einem weiteren Herzinfarkt vorzubeugen, werden ACE-Hemmer bis zu sechs Wochen nach einem Infarkt gegeben.
Nierenprobleme bei einem Bluthochdruck in Verbindung mit einem Diabetes mellitus Typ II (sogenannter Altersdiabetes)
Welche Dosierungen von Lisinopril existieren?
Das Medikament liegt in Tablettenform vor und ist in vier verschiedenen Wirkstärken erhältlich. Als Monopräparat erhalten Sie Lisinopril in den Dosierungen 2,5 mg, 5 mg, 10 mg sowie 20 mg. In der fixen Kombination mit jeweils 12,5 mg Hydrochlorothiazid ist Lisinopril in der Stärke 10 mg und 20 mg im Handel. Ihr Arzt wird das Präparat je nach dem Schweregrad der Erkrankung sowie einer individuellen Grundkrankheit dosieren. Das Arzneimittel ist apothekenpflichtig und muss vom Arzt verschrieben werden. An der Namensendung "pril" sind sämtliche ACE-Hemmer gut zu erkennen.
Welche Nebenwirkungen hat Lisinopril?
Besonders zu Beginn der Therapie kann die Einnahme zu unerwünschten Wirkungen führen. Häufige Nebenwirkungen sind trockener Reizhusten sowie Hautausschläge. Allergische Reaktionen wie ein Angioödem können zur Schwellung von Haut und Schleimhaut führen, was besonders gefährlich wird, wenn die Schleimhäute der Atemwege betroffen sind. Wer das Medikament zum ersten Mal einnimmt, bemerkt bedingt durch die Blutdrucksenkung außerdem Schwindel, Benommenheit und Kopfschmerzen. Lisinopril sollte in der Schwangerschaft nicht angewendet werden; spätestens nach dem dritten Schwangerschaftsmonat sind schwere Schädigungen des ungeborenen Kindes möglich.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und Hinweise über Arzneimittel, hat jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt daher nicht die Beratung durch einen Arzt oder Apotheker. Da die Medizin sich ständig weiterentwickelt, sollten Sie immer die aktuelle Gebrauchsinformation zu Ihrem Arzneimittel sorgfältig durchlesen und Ihren Arzt oder Apotheker zurate ziehen.