Blutanalyse von 100-Jährigen sollen es aufzeigen

Forscher mit bahnbrechendem Erfolg: Ist das der Code für ein langes Leben?

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Das Alter richtig genießen - so stellen wir uns die Rente vor.
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von Lauren Ramoser

Gesund alt werden – davon träumen viele! Aber wie stellen wir das am besten an? Was schwedische Forscher jetzt herausgefunden haben, könnte endlich Aufschluss geben. Demnach scheint der Schlüssel für ein langes Leben in unserem Blut zu stecken. Wir erklären im Gespräch mit einem Experten, wie Sie die entsprechenden Faktoren beeinflussen können.

Das haben die Wissenschaftler im Blut gefunden

44.000 Blutproben haben Wissenschaftler des Karolinska Instituts in Stockholm auf der Suche nach Gemeinsamkeiten von gesunden Menschen über 65 Jahren – insbesondere von 100-Jährigen – untersucht. Das Besondere: Über 35 Jahre haben die Forscher die Probanden immer wieder begutachtet und können so den Vergleich aufstellen: Wer ist mit welchen Blutwerten wie alt geworden?

Diese Gemeinsamkeiten konnten die Experten herausfiltern:

  • Die 100-Jährigen hatten deutlich niedrigere Blutzuckerwerte im Verhältnis zu den jüngeren Studien-Teilnehmern.

  • Auch ihre Leber- und Nierenwerte waren besser.

  • Überraschend: Die Cholesterinwerte der 100-Jährigen waren höher als die der Jüngeren.

  • Gesunde 100-Jährige hatten einen hohen Eisenwert – das ist zentral für die Blutbildung.

Und das ist nicht die einzige Überraschung, erklärt Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht. Der Experte hat sich die Studie genau angesehen und sagt: „Überraschend ist auch der niedrige Albumin-Wert, das ist das Eiweiß. Man ging immer davon aus, dass ein hoher Albumin-Wert gut wäre fürs Alter.“ Die Daten würden aufzeigen, dass im hohen Alter ein hoher Eiweiß-Wert eben nicht mehr von Vorteil sei. Demnach verändere sich im Laufe des Lebens der Bedarf des Körpers.

Was sagt das darüber aus, wie wir gesund alt werden können?

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Was hat es mit den hohen Cholesterinwerten auf sich?

Eigentlich ist ein hoher Cholesterin-Spiegel ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wichtig festzuhalten ist: Es gibt zwei verschiedene Cholesterinwerte – das gute HDL- und das eher schlechte LDL-Cholesterin. Die Wissenschaftler machten in ihren Studienangaben keinen Unterschied zwischen den Werten. Welcher wie stark vertreten ist, wissen wir daher nicht.

Dr. Specht ist überrascht über die hohen Cholesterinwerte, gibt aber zu bedenken: „Die Richtwerte steigen im Alter an.“ Ein weiterer Beweis dafür, dass sich die Bedürfnisse des Körpers im Laufe des Lebens verändern.

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So beeinflussen Sie die Risikofaktoren

Trotz der Studienergebnisse hält der Experte fest: Ein hoher Cholesterinspiegel ist generell gesundheitsgefährdend, doch der lässt sich relativ leicht beeinflussen. „Die Über-Ernährung ist ein Problem, weniger einzelne Lebensmittel“, erklärt Specht. „Das bekannte Intervallfasten kann helfen.“ Dann kommt der Körper leichter und regelmäßiger in gesunde Fastenphasen. Das wirke Entzündungen im Körper entgegen.

„Mehr bewegen ist auch ein wichtiger Faktor“, erklärt der Mediziner und verweist außerdem auf einen allgemein gesunden Lebensstil. „Wenn man es stark vereinfacht, ist das Leben eine ständige Entzündung, und das ist das, was uns letztendlich den Garaus macht“, so Specht. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs seien Beispiele für solche entzündungsbedingten Krankheiten.

„Jedes Mal, wenn wir fasten, sinken die Entzündungen“, macht Specht deutlich. Das Geheimnis eines langen Lebens sei also letztlich, nicht zu über-essen und auf einen gesunden Lebensstil zu achten.

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