Fataler Fehlgriff: Frau benutzt Sekundenkleber statt Augentropfen
Katherine Gaydos bittet ihren Bekannten, ihr die Augentropfen zu geben. Er wühlt in ihrer Tasche, reicht ihr ein Fläschchen. Doch darin sind keine Augentropfen - ein fataler Fehlgriff.

Acht Tage lang hat Katherine schon alles versucht. Acht Tage lang bekommt die 28-Jährige ihr linkes Auge nicht auf, weil es so sehr verklebt ist. War es eine Unachtsamkeit oder ein übler Scherz? Fakt ist: Katherine fühlt sich einfach nur elend, wie sie einem US-Fernsehsender erzählt. "Der Doktor sagte, dass ich mein Augenlicht verliere, wenn es nicht behandelt wird. Trotzdem hat er mich weggeschickt, weil ich nicht versichert bin."
Dabei fing alles ganz harmlos an. Vor ihrer Haustür pustet ihr ein Laubbläser versehentlich kleinste Teilchen ins Auge. Sie bittet einen Bekannten, ihr schnell die Augentropfen aus der Handtasche zu holen. Er durchwühlt diese hektisch und reicht ihr ein Fläschchen, das den Augentropfen ähnelt. "Er hat mir tatsächlich Sekundenkleber gegeben. Mein Auge war sofort zu. Es hat fürchterlich gebrannt und ich hatte solche Schmerzen. Ich konnte an nichts mehr denken. Es war die Hölle!"
Fernsehinterview bringt die Wende
Katherine kommt ins Krankenhaus, doch sie ist nicht versichert und wird deshalb nicht behandelt. Ihr Lebenspartner Mike und ihre vierjährige Tochter Niva machen sich unglaublich große Sorgen. "Ich habe mich ständig gefragt: Wird sie ihr Augenlicht verlieren? Und ich dachte: 'Ja, verdammt.' Ich war mir da leider total sicher."
Acht Tage lang bleibt Kathrines Auge verschlossen. Dann gibt sie ein TV-Interview im amerikanischen Fernsehen, das die Wende bringt. Denn plötzlich meldet sich der Arzt aus dem Krankenhaus - wohl aus Angst vor schlechter Presse. Plötzlich will er ihr doch helfen. Kostenlos! In mehreren kleinen Operationen schafft er es tatsächlich, ihr Auge vom Kleber zu befreien. "Ich sehe jetzt noch verschwommen, bin aber sehr, sehr glücklich."
Eine Frage bleibt aber noch zu klären. Zwar ist die Verwechslungsgefahr von den Augentropfen und Klebstofffläschchen wirklich extrem hoch - aber trotzdem: War es ein Versehen oder wollte ihr Bekannter ihr bewusst Schaden zufügen? "Ihm tut es über alles Leid. Es war wirklich ein Unfall. Jedes Mal wenn ich ihn sehe, erwähnt er, wie leid es ihm tut."
Die Ärzte gehen davon aus, dass sich Katherines Sehfähigkeit bald vollständig erholen wird. Dann bleiben nur noch die Erinnerungen an diese schlimme Verwechslung - und die Gewissheit, nie wieder Augentropfen und Kleber in ein und dieselbe Handtasche zu packen...