Erst "Zeynep", jetzt "Antonia"
Bis Dienstag: Neues Sturmtief zieht über Hessen

Auch wenn Orkantief „Zeynep“ abgezogen ist – es bleibt weiterhin stürmisch in Hessen. Ursache dafür ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes das neue Sturmtief „Antonia“, das seit gestern Abend über Hessen zieht und in der Nacht für zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt hat. Größere Schäden sind bisher zum Glück ausgeblieben.
Umgestürzte Bäume, Autounfälle und Zugverspätungen
Kräftige Windböen und starker Regen haben sich in der Nacht von Sonntag auf Montag über Hessen ausgebreitet. Sie haben dafür gesorgt, dass zahlreiche Bäume umgestürzt sind und einige Straßen gesperrt werden mussten. So zum Beispiel die B251 zwischen Wolfhagen-Ippinghausen und Waldeck-Freienhagen – sie ist immer noch gesperrt.
Außerdem kam es zu mehreren Unfällen. Auf der A485 krachte ein Auto wegen schlechter Sicht und dem starken Niederschlag zwischen Bergwerkswald bei Gießen und Marburg in das vor ihm fahrende Auto. Dabei wurden zwei Personen leicht verletzt.
Auf der A3 stürzte ein Baum auf Höhe der Anschlussstelle Hanau auf einen Transporter. Verletzt wurde zum Glück niemand.
Im Zugverkehr in Hessen ist es auch am Montagmorgen wegen des Sturms zu Verspätungen und Zugausfällen gekommen. In Nordhessen ist die Oberleitung der Bahnstrecke bei Wehretal (Werra-Meißner) vermutlich durch den Sturm zerstört worden. Ab wann die Strecke wieder befahrbar ist, ist noch unklar. Der Nordhessische Verkehrsverbund hatte gestern Abend nach und nach Zugverbindungen eingestellt.
Windgeschwindigkeiten von bis zu 132 Stundenkilometern
Erst vergangene Woche hatte Sturmief „Ylenia“ in Hessen gewütet und damit für fast 600 Feuerwehreinsätze gesorgt. Anschließend erreichte uns „Zeynep“ am Freitagabend. In der Nacht zum Samstag hatten Ausläufer des Orkantiefs vor allem den Norden Hessens gestreift. Die Schäden beschränkten sich nach Angaben der Einsatzkräfte in den meisten Fällen auf umgeknickte Bäume oder abgedeckte Dächer. Mancherorts flogen Straßenschilder umher. In der ersten Hälfte der Nacht zum Samstag wurden nach DWD-Angaben in Frankenberg (Landkreis Waldeck-Frankenberg) Windgeschwindigkeiten von bis zu 132 Stundenkilometern gemessen.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf meldete am Samstag 76 Einsätze wegen des Sturms. Demnach rückten die Feuerwehren aus, um umgestürzte Bäume zu beseitigen oder blockierte Straßen zu räumen. Verletzte habe es keine gegeben. Bei Trebur im Landkreis Groß-Gerau riss eine Windböe zwei etwa acht mal vier Meter große Lukendeckel von einem Frachtschiff. Die Deckel fielen am Freitag in den Rhein und versanken. Verletzt wurde bei dem Vorfall nach Polizeiangaben niemand. Insgesamt sei „Zeynep“ in Hessen „ein bisschen stärker“ gewesen als „Ylenia“ in der Nacht zum Donnerstag, sagte ein Meteorologe am Samstag in Offenbach.
Erst ab Mittwoch Besserung in Sicht
Und es bleibt ungemütlich in Hessen: Am Montag werden demnach besonders mittags und nachmittags schwere Sturmböen erwartet, in Kammlagen kann es sogar vereinzelt orkanartige Böen geben. Zudem kommt es bei Höchsttemperaturen von sechs bis zehn Grad zu gewittrigen Regen- und Schneeschauern. Gegen Abend lässt der Wind nach. In der Nacht soll auch der Niederschlag weniger werden.
Der Dienstag wird zunächst wolkig bis stark bewölkt aber niederschlagsfrei. Später kommt es laut DWD bei sieben bis elf Grad jedoch auch wieder vermehrt zu Regen und in Höhenlagen zu Schnee. Außerdem werden stürmische Böen erwartet.
Am Mittwoch hingegen zieht der Regen ab, im Laufe des Tages soll auch die Wolkenmenge abnehmen bei 9 bis 13 Grad. Der Wind ist laut DWD nur noch mäßig. (dpa/npa)