Irres US-Studienergebnis: Jede 200. Frau soll ohne Sex oder künstliche Befruchtung schwanger geworden sein

Eine US-amerikanische Langzeitstudie listet Zahlen auf, die einen an der Vernunft der Teilnehmer zweifeln lässt: Jede 200. Frau soll von ganz alleine schwanger geworden sein - ohne sexuellen Kontakt und ohne künstliche Befruchtung. Die Studie wurde im 'British Medical Journal' (BMJ) veröffentlicht. Ausgedacht sind die Zahlen nicht. Doch wie erklärt sich dieses Phänomen?
45 Teilnehmerinnen sollen jungfräulich schwanger geworden sein
7.870 Mädchen und Frauen zwischen dem 15. und 28. Lebensjahr haben von 1995 bis 2009 an der Studie teilgenommen. 45 Teilnehmerinnen - das sind 0,5 Prozent - gaben an, dass sie mindestens einmal jungfräulich schwanger geworden sind. Auch eine künstliche Befruchtung sollen sie nicht gehabt haben, berichtet 'BMJ'. 36 von ihnen brachten ein Kind zur Welt.
Zwar gibt es die jungfräuliche Schwangerschaft, Parthenogenesis genannt, tatsächlich. Doch die findet ausschließlich in der Tierwelt statt. So können sich etwa Insekten wie Kopfläuse oder Honigbienen ganz ohne Paarung fortpflanzen, indem die Königin unbefruchtete Eier legt, aus denen die Nachkommen schlüpfen.
Die angeblich jungfräulichen Mütter haben etwas gemeinsam
Die Forscher haben die Frauen, die angaben, jungfräulich schwanger geworden zu sein, genauer untersucht. Schon bald fiel auf: Sie haben Gemeinsamkeiten. Ein gutes Drittel unter ihnen legte ein Keuschheitsgelübde ab. Meist aus religiösen Gründen versprachen die Mädchen und Frauen, keinen Sex bis zur Ehe zu haben. Außerdem wurden alle 45 Frauen, die angaben, jungfräulich schwanger geworden zu sein, nur unzureichend über Sex aufgeklärt.
Dieses Ergebnis legt nahe, dass die Frauen, die angeblich ohne Befruchtung schwanger wurden, falsche Angaben während der Studie machten. Wahrscheinlich haben sie das aufgrund mangelnder Aufklärung beziehungsweise ihrer eigenen falschen Wahrnehmung zum Großteil sicher nicht absichtlich getan. Zu diesem Ergebnis kommen auch die Forscher: Menschen können aufgrund ihres Glaubens oder ihrer Wünsche falsche Angaben machen - ohne dies bewusst zu machen.


