Vor allem Altbewährtes im deutschen Team
Von "Donatello" bis "Radio" - Spitznamen der EM-Spieler

„Slabhead“, „The Body“ und „Ilse“ - an bemerkenswerten bis skurrilen Spitznamen mangelt es bei der Fußball-Europameister nicht. Nun ja, in der deutschen Auswahl setzt man überwiegend auf Altbewährtes. Dafür stürmen in anderen Teams „Donatello“, "Monsieur“ und „The Golfer“. Wissen Sie in welchen?
Hartnäckig hält sich das Endungs-i
Matsi, Thommi, Gosi oder Hoffi – das verniedlichende Endungs-i hält sich auch drei Jahrzehnte nach der Weltmeister-Generation Rudi-Klinsi-Litti hartnäckig in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Angefangen bei Bundestrainer Löw, für viele der Jogi und nicht Joachim.
Doch es gibt mittlerweile auch im deutschen Kader durchaus kreative Spitznamen. So wird Jamal Musiala, mit 18 Jahren der Junior im 26-köpfigen Kader, sowohl "Jemme" als auch "Bambi" genannt. Timo Werner muss sich von Bernd Leno "Hobby" schimpfen lassen, weil der Chelsea-Stürmer nach Ansicht des Arsenal-Keepers "nicht der größte Trainingsweltmeister" sei, wie Werner erklärte. Retourkutsche: Werner nennt seinen Kumpel Leno mittlerweile auch "Hobby".

"Ente" und "Radio" im DFB-Team
Kevin Volland wiederum wird seit Jahren "Ente" genannt. Die Erklärung lieferte der Monaco-Stürmer gleich mit: "Leichtes Hohlkreuz und ein dicker Hintern - und schon hast du in der Jugend den Namen." Immerhin heben sich diese drei und auch Rückkehrer Thomas Müller, der neben "Thommi" wegen seiner kommunikativen Ader auch "Radio" genannt wird, von vielen Kollegen ab.
Die Spitznamen der deutschen Auswahlkicker sind nämlich zumeist eher Abkürzungen, wie etwa bei "Manu" (Manuel Neuer), "Klosti" (Lukas Klostermann), "Gosi" (Robin Gosens), "Halste" (Marcel Halstenberg), "Ily" (Ilkay Gündogan) oder "Hoffi" (Jonas Hofmann).
Im Video: Die ersten Eindrücke vom Ort des Eröffnungsspiels
Wer ist "The Body"?
Nicht sonderlich einfallsreich, dafür aber weltweit bekannt: das Kürzel "CR7" – auch Markenzeichen von Portugals Superstar Cristiano Ronaldo und zusätzliche Einnahmequelle für den Fußball-Millionär. Weltfußballer Robert Lewandowski von Bayern München wird nicht nur in seiner Heimat Polen auch "The Body" genannt. Der Grund? Nun, ja – Bilder sagen mehr als Worte.
Starkes Sturm-Trio: "Donatello", "Grizou" und der "Monsieur“
"Donatello", "Grizou" und der "Monsieur“ sind unglaublich torgefährlich und damit eine echte Bedrohung für die deutsche Mannschaft in ihrem EM-Auftaktspiel am 15. Juni. Dahinter verbergen sich Frankreichs Paradeangreifer Kylian Mbappe, Antoine Griezmann und Karim Benzema.
Wenig schmeichelhaft ist allerdings Mbappes Spitzname: „Donatello" – so hieß eine Kampf-Schildkröte aus der in den 1990ern populären Comic-Serie "Teenage Mutant Ninja Turtles". Was den pfeilschnellen französischen Angreifer mit dieser Figur verbindet? Nun, der Antritt kann es nicht sein. Ganz so glücklich soll Mbappe mit seinem Spitznamen auch nicht sein. Vielleicht weiß er nicht, dass es auch noch einen einflussreichen italienischen Künstler mit gleichen Namen gibt – vielleicht könnte er sich mit dem mehr identifizieren.

"Ilse", "King Louis" und "Super Sasa" wollen mehr
Keine Freude an seinem Spitznamen hat womöglich auch der englische Innenverteidiger Harry Maguire, der von Mitspieler Jamie Vardy "Slabhead" ("Quadratschädel") getauft wurde. Ebenfalls nicht sehr poetisch: Der Name den Klubkollegen beim FC Chelsea dem Spanier Cesar Azpilicueta verpassst haben: "Dave". Begründung? "Dave" ist so schön einfach auszusprechen.
Irgendwo zwischen Kompliment und Verhöhnung bewegt sich der Spitzname von Gareth Bale: "The Golfer". Der Waliser spielt leidenschaftlich gern Golf, er hat in seinem weitläufigen Garten sogar drei weltberühmte Löcher nachbauen lassen. Auf diesen konnte der einst teuerste Spieler der Welt in den vergangenen Jahren intensiv üben, angesichts drastisch nachlassender Einsatzzeiten auf dem Fußballrasen.
Der EM-Teilnehmer mit den meisten Spitznamen dürfte Xherdan Shaqiri sein. Der Schweizer wird "Kraftwürfel", "Zauberzwerg", "Alpen-Messi", "Shaq Attack" oder auch "XS" genannt. Einen Hang zu Spitznamen gibt es auch bei den Österreichern, die mit Marko "Astronautovic" Arnautovic, "King Louis" Schaub, "Super Sasa" Kalajdzic, Stefan "Ilse" Ilsanker oder Martin "Hinti" Hinteregger endlich mal die Vorrunde überstehen wollen.