„Nicht jeder Brite ist schrecklich“
Happy End für weinendes Fan-Mädchen? Anonyme Spendenaktion gestartet

Diese Szene ging deutschen Fans ans Herz, konnten sie sie doch zu gut verstehen: Während die EM-Pleite des DFB-Teams gegen England (0:2) auf dem heiligen Rasen von Wembley nicht mehr zu verhindern war, weinte ein kleines Mädchen mit Deutschland-Flagge auf der Wange bitterliche Tränen auf der Tribüne – eingefangen von den TV-Kameras. Eigentlich bloß eine emotionale Szene der Enttäuschung. Doch genau diese Bilder schlugen in den sozialen Netzwerken hohe, schäbige Wellen, die bei vielen für pure Fassungslosigkeit sorgten. Nun scheint die Geschichte aber eine positive Wendung zu nehmen. Ein Happy End für den kleinen Fußball-Fan?
Kritiker bekommen viel Zuspruch
Stan Collymore, ein ehemaliger Nationalspieler der „Three Lions“, teilte einige der unglaublichen, verletzenden Posts über seinen Twitter-Kanal und brachte damit sein Unverständnis für diese Form der Häme, bei der sogar das Wort „Nazi“ eine Rolle spielte, klar zum Ausdruck. Dafür erntete er viel Zuspruch.
Andere User waren schlichtweg entrüstet, dass die aggressiven Nachrichten gegen das Mädchen von manchen noch als Scherz ausgelegt wurden. Ein User schrieb: „Ich hoffe, diese Menschen haben keine eigenen Kinder. Stellen Sie sich mal vor, was da für Einstellungen weitergegeben würden.“
Ziel schon übertroffen: Fundraising-Aktion läuft stark an
Auch Gary Lineker, Fußball- und Twitter-Ikone in England, machen die Beleidigungen gegen das Kind fassungslos: „Absolut widerlich, abscheuliche Fremdenfeindlichkeit“, postet er.
Und Lineker und Co. wurden offenbar erhört. Denn nun gibt es eine schöne Aktion im Land: Ein Fan sammelt Geld für das Mädchen. Über eine Fundraising-Aktion sind bislang 800 Pfund zusammengekommen. Das ursprüngliche Ziel lag bei 500 Pfund. Vielleicht kann das kleine Mädchen gemeinsam mit seiner Familie damit die nächste Reise zum Spiel der deutschen Nationalmannschaft buchen.
Die Aktion wird übrigens mit den schönen Worten beschrieben: „Wir wollen zeigen, dass nicht jeder Mensch in Großbritannien schrecklich ist.“ Wer hinter der schönen Aktion steckt, verraten wir übrigens hier. (tno/ana)