Wegen Corona: 1 Million Kinder konnten nicht schwimmen lernen
Wird Deutschland zum Nichtschwimmerland? DLRG warnt

18 Kinder im Vorschul- und fünf Kinder im Grundschulalter starben 2020 bundesweit im Wasser. Diese schockierenden Zahlen teilte jetzt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft mit. Das liegt auch daran, dass immer weniger Kinder zu sicheren Schwimmern ausgebildet werden. Die Corona-Pandemie verschlimmert die Situation noch.
Corona verschlimmert Nichtschwimmer-Situation
Im vergangenen Jahr konnten laut DLRG-Schätzung bundesweit eine Million Kinder nicht zu sicheren Schwimmern ausgebildet werden. Auch ein Grund: Geschlossene Bäder und ausfallender Schwimmunterricht in Schulen und Vereinen durch die Corona-Pandemie. „Der Nichtschwimmeranteil in Deutschland wird dadurch erheblich vergrößert“, sagt DLRG-Sprecher Achim Wiese.
Es gibt auch andere Gründe
Doch schon im Jahr 2017 waren Zahlen alarmierend. In einer von der DLRG in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage kam raus, dass damals schon 60 Prozent der 10-Jährigen nicht sicher schwimmen konnten. Als sicherer Schwimmer gilt, wer das Schwimmabzeichen in Bronze abgelegt hat.
„Kinder haben heute nicht mehr überall und flächendeckend die Möglichkeit, schwimmen zu lernen“, sagt DLRG-Präsident Achim Haag. „Viele Grundschulen haben Wege bis zum nächsten Schwimmbad, die mit keiner Unterrichtsplanung zu vereinbaren sind“. Außerdem würden Bäder auch aus Kostengründen geschlossen – auch unabhängig von Corona.
Schwimm-Ausbildung soll gestärkt werden
Die DLRG wolle sich nun für eine Stärkung der Schwimm-Ausbildung einsetzen, etwa mit kompakten Kursen, so Achim Wiese. Außerdem sei es wichtig, dass auch die Schulen wieder Schwimmunterricht anbieten könnten.