Das macht Mut!Diese Sport-Stars haben dem Krebs getrotzt

Es sind Geschichte, die Hoffnung schenken. Sébastien Haller, Stürmer-Star von Borussia Dortmund, ist das jüngste Beispiel von Profisportlern, die einer schweren Krebserkrankung getrotzt haben.
Lance Armstrong

1996 finden Ärzte bei dem Radprofi Hodenkrebs, der sich schon in Lunge, Gehirn und Bauch ausgebreitet hat. Armstrong ist damals 25 Jahre alt. Die Ärzte geben ihm nur wenig Hoffnung. Doch die Chemotherapie schlägt an, die Operationen sind ebenfalls erfolgreich. Armstrong besiegt den Krebs und setzt zu einer historischen Titeljagd an. Zwischen 1999 und 2005 gewinnt er sieben Mal in Serie die Frankreich-Rundfahrt. Was man inzwischen weiß: Er in dieser Zeit massiv gedopt, die Titel werden ihm später aberkannt. 2013 folgt die emotionale Beichte bei Oprah Winfrey.
Lese-Tipp: Dopingsünder Lance Armstrong: „Es war illegal - aber ich würde nichts ändern“
Mario Lemieux

Einer der besten Eishockey-Spieler der Geschichte erhält 1993 die Schock-Diagnose: Hodgkin-Lymphom. Eine Form von Lymphknotenkrebs. Nach einer zweimonatigen Strahlentherapie meldet er sich auf dem Eis zurück. Beim Comeback-Spiel in Philadelphia trifft er für seine Pittsburgh Penguins sofort und liefert einen Assist. Danach geht der Kanadier noch acht weitere Saisons auf Puck-Jagd.
Marco Russ

Eine Routine-Untersuchung einer Dopingprobe bringt Frankfurt-Profi Marco Russ schlechte Nachrichten: Hodenkrebs. Wenige Tage darauf wird der Verteidiger schon operiert. Acht Monate später feiert Russ sein umjubeltes Comeback bei der Eintracht. Im Jahr darauf holt er mit den Hessen den Pokalsieg im Finale gegen den FC Bayern. Ende der Saison 2020 beendete er seine aktive Karriere.
Lese-Tipp: Marco Russ fordert Hoden-Untersuchung beim Medizincheck
Heiko Herrlich

Beim früheren Nationalspieler und Dortmund-Stürmer Heiko Herrlich wird im Herbst 2000 ein bösartiger Tumor im Gehirn diagnostiziert. Die folgende Strahlentherapie ist ein Erfolg, im Jahr darauf gibt der Angreifer im Derby gegen Schalke sein Comeback für den BVB. An seine starken Leistungen kann er im Dortmund-Dress später allerdings nicht mehr anknüpfen.
Edna Campbell

In der zweiten Saison von Edna Campbell bei den Sacramento Monarchs (2002 in der WNBA) wird bei der Basketballerin Brustkrebs festgestellt. Nach einer Behandlung wird sie in den letzten Saisonspielen wieder eingesetzt und von den Fans gefeiert. Bis 2005 spielt die Amerikanerin weiter und gründet später ein Programm für Brustkrebs-Überlebende.
Jon Lester

Baseball-Star Jon Lester erhielt 2006 die Diagnose Non-Hodgkin-Lymphom, einer Krebserkrankung des lymphatischen Systems. Der Pitcher der Boston Red Soy unterzieht sich einer Chemo und pausiert. 2007 meldet er sich zurück und gewinnt mit seinem Team die World Series. Später gelingt ihm der Coup zwei weitere Male, erneut mit Boston und mit den Chicago Cubs.
Elena Semechin

Elena Semechin ist ein Para-Star. Die sehbehinderte Schwimmerin holte bei den Paralympics 2021 Gold über die 100 m Brust. Im Oktober 2021 wurde bei der Athletin ein Gehirntumor entdeckt. Anfang November überstand sie die schwere Operation gut. Am Jahresende begann ihre langwierige Chemotherapie. In ihrem ersten Wettkampf nach der OP schwimmt sie sensationell zu Silber bei der Deutschen Meisterschaft. Auch bei der WM im vergangenen Sommer räumt sie die Silbermedaille ab.
Sébastien Haller

Haller war 2022 als neue Sturm-Hoffnung zu Borussia Dortmund gekommen. Im Sommer-Trainingslager dann der Schock: Hodenkrebs. Noch vor dem ersten Spiel zog sich Haller aus der Öffentlichkeit zurück, wurde zwei Mal operiert und durchlief eine Chemotherapie. 176 Tage nach der schlimmen Diagnose feierte Haller im Testkick gegen Fortuna Düsseldorf sein Comeback: Das erste Spiel für den BVB. Schon zum Rückrundenauftakt der Bundesliga war er wieder eine Option.
Martina Navratilova
Anfang Januar 2023 war der Schock groß: Martina Navratilova erhielt die Diagnose Krebs – und das gleich zweifach. Man habe bei ihr Brust- und Kehlkopfkrebs festgestellt, teilte eine der größten Tennis-Spielerinnen der Geschichte öffentlich mit. Nur etwas über zwei Monate später ist die 18-fache Grand-Slam-Siegerin nach eigenen Angaben wieder krebsfrei. Der Weg bis dahin war aber ein großer Kampf. Die Ex-Sportlerin mit tschechischen Wurzeln gab zu, dass sie Angst gehabt hatte, „das nächste Weihnachten nicht mehr zu erleben.“ (msc/jlu)