DFB-Team in der Einzelkritik gegen Ungarn

Überzeugender Neuer im ansonsten müden deutschen Team

Hansi Flick kann nicht mehr gewinnen. Im vierten Länderspiel in Serie reicht es für die Nationalmannschaft nur zu einem 1:1. Gegen Ungarn fehlt es der DFB-Elf hinten an Stabilität und vorn an Dynamik. Der Bundestrainer hat Richtung WM in Katar noch viel Arbeit vor sich. Das DFB-Team in der Einzelkritik.

Der Torwart

Neuer: Beim 0:1 aus kurzer Distanz machtlos, Weltklasse-Tat gegen Fiola kurz vor der Pause, als er seinen Volleyschuss aus kurzer Distanz parierte. Hatte in der zweiten Halbzeit wenig zu tun, bis ihn Gazdag zur Glanzparade zwang (80.).

Früher Schock für die DFB-Elf

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Die Abwehr

Kehrer: Hinten bis auf einen misslungenen Rückpass auf Neuer ein solider Auftritt. Nach vorne lange nicht so gefährlich wie Pendant Raum auf der linken Seite. Unauffällige Partie des Rechtsverteidigers.

Süle: Beschränkte sich fast ausschließlich auf die Defensive, schaltete sich lediglich bei den Standards vorne ein. Sah vor dem 0:1 nicht gut aus.

Schlotterbeck: Sah beim ersten Gegentor nicht glücklich aus, schlug dann aber postwendend einen klasse Diagonal-Pass auf Hofmann vor dem Ausgleich (9.). Nach der zweiten Gelben Karte für das Spiel gegen Italien gesperrt.

Raum: Offensiv stärker als in der Defensive. War beim ersten Gegentor (6.) nicht konsequent genug und ließ seinen starken Gegenspieler Fiola flanken. Nach vorne mit zwei, drei guten Aktionen, insbesondere bei Standards. Hinten aber immer wieder gegen Fiola mit Problemen.

Deutschland gleicht im direkten Gegenzug aus

Das Mittelfeld

Kimmich: Ordnete mit seinen Pässen das deutsche Spiel aus dem defensiven Mittelfeld heraus. Der ansonsten bissige Kämpfer wirkte aber müde. In der Offensive gelang es ihm nicht, Akzente zu setzen.

Goretzka: Robuster und kompromissloser Zweikämpfer auf der Doppelsechs, der mit vereinzelten Pässen in die Tiefe das deutsche Spiel gefährlich machte. Tauchte im zweiten Durchgang zusehends ab. Wurde nach 68. Minuten gegen Gündogan ausgewechselt.

Hofmann: Der Mönchengladbacher entwickelt sich langsam zum Torjäger. Eiskalt sein zwischenzeitlicher Ausgleich (9.), sein zweites Tor im dritten Spiel der Nations League. Belebendes Element im deutschen Spiel, vergab aber kläglich seinen Querpass auf den völlig freien Werner (73.).

Havertz: Der Chelsea-Star spielte eine unauffällige Partie. Als Ballverteiler noch gut, als Ideen- und Taktgeber zu selten auf Havertz-Niveau. Hier und da ein Pass in die Tiefe, aber irgendwie war ihm die lange Saison anzumerken.

Musiala: Einige Dribblings auf engstem Raum, versuchte das Spiel an sich zu reißen, was aber nicht so gut gelang wie gegen England. Wurde nach 78. Minuten gegen Brandt ausgewechselt.

Der Sturm

Werner: Die alleinige Spitze hatte gegen die Ungarn-Abwehr einen schweren Stand, lief sich die Hacken wund, rannte aber auch zu oft ins Abseits. Versuchte es im zweiten Durchgang häufiger über die Flügel. Insgesamt aber (mal wieder) kein überzeugender Auftritt mit nur 19 Ballaktionen. (cni)