Ungeimpfter DFB-Star
Darum findet Bierhoff Kimmichs Entscheidung ok

„Wir haben einfach keine Impfpflicht. Und solange das so ist, muss man auch jedem Menschen die Freiheit lassen, egal ob er A-Nationalspieler ist oder wer auch immer.“ Klare Worte, mit denen sich DFB-Direktor Oliver Bierhoff hinter Joshua Kimmich stellt. Im exklusiven Interview mit RTL – zu sehen am Sonntag ab 17:15 Uhr bei RTL im Rahmen der Länderspielübertragung Armenien gegen Deutschland – will der 53-Jährige von Kritik am ungeimpften Nationalmannschafts-Star nichts wissen.
Bierhoff: Kimmich handelt trotzdem „verantwortungsvoll“

Dass die Situation eine andere wird, sollten sich „irgendwelche Regeln ändern“, weiß Bierhoff auch. Bislang kann er Kimmich aber keinen Vorwurf machen und denkt auch nicht, dass er die Nationalmannschaft oder den Verein dadurch einem Risiko aussetzt: „Ich finde er handelt trotzdem verantwortungsvoll, wenn er sehr vorsichtig ist, mit der Familie nicht viel raus geht, seine Maske trägt und auch alle zwei Tage getestet wird."
Auch Bundestrainer Hansi Flick hatte sich vor der Länderspielwoche dazu geäußert, kündigte an, Kimmich zum Einzelgespräch zu bitten, um noch einmal mit ihm über das Thema Corona-Impfung persönlich unter vier Augen zu sprechen. „Er gehört nicht an den Pranger“, sagte der Coach im Interview mit der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
Zum Länderspiel-Jahresausklang: Bierhoff über Löw und Flick

Verantwortungsvoll wurde in diesem Sommer auch die Entscheidung beim DFB getroffen, Hansi Flick als Nachfolger von Jogi Löw zu berufen. Bierhoff ist damit noch immer sehr happy. „Prinzipiell ist es ja so, dass es im Sport auch immer mal wieder ein Auf und Ab gibt. Damit muss man leben, aber die letzten Monate mit Hansi waren schon sehr schön."
Bei der Partie gegen Liechtenstein (Donnerstag ab 20:15 Uhr live bei RTL) in Wolfsburg gibt es aber nochmal ein Wiedersehen mit dessen Vorgänger: Löw bekommt nachträglich seine Verabschiedung. „Der Jogi ist jemand, der auch klare Vorstellungen hat, der vieles aber dann auch mit sich trägt und eher einen kleineren engeren Führungskreis um sich hatte“, erinnert Bierhoff und erkennt klar die Unterschiede zum „Neuen“: „Während Hansi das Ganze doch sehr erweitert hat. Athletiktrainer und andere Trainer sind noch mehr miteinbezogen. Er ist ein sehr kommunikativer Mensch, sehr offener Mensch, der dann auch die Dinge anspricht, die ihm nicht so passen." (lpa/ana)