Am 6. Juni 1944 landeten die Alliierten in FrankreichD-Day in Frankreich: Soldaten berichten vom Blutbad am 06. Juni 1944
Die Invasion an der Küste der Normandie am 6. Juni 1944 hatten die Alliierten detailliert und minutiös geplant. Trotzdem war jedem, vom normalen Soldaten bis zum Oberbefehlshaber Dwight D. Eisenhower klar, dass nicht alles nach Plan laufen würde. Und niemand wusste, wie hoch der Preis sein würde. Das Grauen, das die Soldaten an den Stränden Nordfrankreichs erwartete, ist für die Generationen, die im friedlichen Europa der vergangenen 74 Jahre aufwuchsen, unvorstellbar.
„Ich bin darauf vorbereitet meine gesamte Staffel zu verlieren“

„Die Augen der Welt sind auf euch gerichtet. Die Hoffnung und Gebete aller freiheitsliebenden Menschen marschieren mit euch […] Eure Aufgabe ist nicht leicht. Der Feind ist gut ausgebildet, gut ausgerüstet und durch Schlachten abgehärtet. Er wird wild entschlossen kämpfen“ (Ansprache des Oberkommandierenden der alliierten Streitkräfte in Europa, Dwight D. Eisenhower, als er den Marschbefehl gibt)
„Seht zu, dass ihr eure Ä***** an den Strand kriegt. Ich warte da auf euch und werde euch sagen, was zu tun ist. In diesem Plan gibt es nichts, das glatt laufen wird." (Colonel Paul R. Goode zum 175. Infanterie Regimen am Abend vor dem D-Day.)
„Ich bin darauf vorbereitet meine gesamte Staffel zu verlieren.“ (Colonel Donald Blakeslee, zu den Piloten seiner Bomberstaffel am Abend vor dem D-Day)
Omaha Beach: „Schiffe wurden getroffen und Männer wurden getötet“

„Die schlachten uns hier ab, lasst uns landeinwärts gehen und uns dort abschlachten lassen.“ (Colonel Charles D. Canham zu den Soldaten des 116. Infanterie Regiments während der Landung am Omaha Beach)
„Zwei Arten von Leuten bleiben an diesem Strand: Die Toten und die, die sterben werden.“ (Col. George A. Taylor, 16. Infanterie-Regiment am Omaha Beach, will, dass seine Leute schnell vom Strand verschwinden)
„Ich guckte zur Seite und sah, wie einige Landungsboote explodierten. Schiffe wurden getroffen und Männer wurden getötet. Wir näherten uns dem Strand, sie ließen die Klappe des Landungsschiffs herunter, und wir liefen los. Als ich herauskam, fühlte ich einen Stich. Es war ungeheuer heiß. Ich wusste, dass ich in den linken Fuß getroffen worden war. Der Schmerz kroch mein Bein hinauf. Ich robbte über den Strand auf eine Mauer zu. Dahinter hockte schon ein ganzer Haufen Männer, stöhnend und brüllend. Alle waren verwundet.“ (Kenneth T. Delaney, US-Soldat)
D-Day 1944: Die Leichen wurden aufgestapelt wie Baumstämme

„Unser Hauptmann stürmte als erster los. Als er das Ende der Rampe erreicht hatte, war sein Körper von Kugeln durchsiebt. […] Vor lauter Todesangst fiel ich hin und ging sofort unter […], dann tauchte ich wieder auf. Ich hörte wie der Captain brüllte: Ich bin getroffen, hilf mir. Also ging ich zu ihm rüber. […, dann] sah ich Blut, das ganze Wasser voller Blut. […] Ich drehte mich um und sah, wie alle, die das Boot verließen, sofort nieder gemäht wurden.“
„Schließlich gelangte ich zum Strand, ich hörte, wie jemand meinen Namen rief. Es war mein Sergeant, […] er war schwer verwundet. Er versuchte, sich aufzurichten […] Als er sich auf seine Ellenbogen stützte, entdeckte ihn ein Scharfschütze, [Die Kugel hat seinen Kopf regelrecht zerfetzt, was davon übrig blieb landete im Sand.“
„Alles war voll mit Leichenteilen. Sie können sich nicht vorstellen, was dort alles lag. Ich stieß auf Jungs, die völlig zerfetzt waren, aber immer noch lebten.“
„Die Flut kam langsam herein, mit ihr die ganzen Leichen, die wie Baumstämme herumtrieben […] So verbrachten wir fast den ganzen Tag: Mit dem Reinziehen von Leichen […] Diese Jungs starben dreckig, verängstigt, voller Schmerz […] Die Leichen dieser Männer wurden am Strand aufgestapelt wie Baumstämme“ (Bob Sales, US-Soldat)
„In den nächsten ein, zwei Stunden werde ich sterben“

„Von den ersten Booten, die gelandet sind, hat praktisch niemand überlebt, denn die Deutschen haben mit Maschinengewehren und Mörsergranaten von oben auf sie gefeuert. Sie haben die Landeboote zerstört, sobald sie den Strand berührten.“ (Dean Hatton, Besatzung des Zerstörers USS McCook)
„Ich hatte Todesangst, ich saß auf meinem Sitz im Lastensegler, mir klapperten buchstäblich die Zähne. Und meine Knie schlotterten. Ich dachte, nun ist also der letzte Tag meines Lebens angebrochen, in den nächsten ein, zwei Stunden werde ich sterben.“ (Denis Edwards, Britischer Soldat)
„Der Strand war einfach bedeckt mit Toten und Verwundeten“

„Als die Landungsflotte ankam, das war unübersehbar groß für uns. Wir haben uns gedacht: Mensch, das kann es doch nicht geben, so viele Schiffe. Der Horizont war schwarz von Schiffen.“
„Der Strand war einfach bedeckt mit Toten und Verwundeten. Und je näher das Wasser zum Strand kam, desto mehr wurden auch manche Tote und Verwundete übereinander geschoben.“ (Franz Gockel, Wehrmachtssoldat, kämpfte am Landungsabschnitt Omaha Beach)
„Die ersten 24 Stunden werden entscheidend sein, […] von ihrem Ausgang hängt das Schicksal Deutschlands ab […] Sowohl für die Alliierten, als auch für Deutschland wird dies der längste Tag werden“, sagte Generalfeldmarschall Erwin Rommel bereits am 22. April 1944. Er sollte Recht behalten.
Quellenangaben Zitate:
History Channel, Doku 2011: D-Day: Die verlorenen Beweise
History Channel, Doku 2015: Die D-Day Invasion in der Normandie
D-Day Encyclopedia: Everything You Want to Know About the Normandy Invasion von Barrett Tillman