Tipps für Zuhause
So lernen Kinder in nur einer Woche schwimmen
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Crashkurs macht es möglich
Rasante Fahrten auf der Wasserrutsche, Sprungbretter und Wellenbäder - für viele Kinder gibt es nichts Größeres als einen Tag im Schwimmbad. Doch leider hat der Badespaß auch seine Schattenseiten: Das kühle Nass kann ganz schnell gefährlich werden - besonders für die ganz Kleinen. Und jetzt fallen auch noch die Schwimmkurse aus. Wegen der Corona-Pandemie waren die meisten Schwimmbäder seit zwölf Monaten geschlossen, das Schulschwimmen fällt in vielen Bundesländern flach. Wie kann Ihr Kind trotzdem sicher schwimmen lernen? Ein Schwimmlehrer sagt: Ganz einfach - und in weniger als einer Woche! Wie das funktionieren soll, erklärt er im Video.
Schwimmen lernen: Die wichtigsten Tipps
Wie können Sie Ihr Kind auch während der Coronakrise ans Wasser heranführen, was müssen Sie bei der Wahl des Schwimmkurses beachten, welche Schwimmhilfen sind zu empfehlen und welche Regeln minimieren die Gefahren beim Schwimmen? Wir haben die besten Tipps für Sie zusammengefasst.
Die ersten Schritte: Zuhause im Badezimmer
Kinder können so früh wie möglich ans Wasser herangeführt werden, damit fängt man am besten ab dem zweiten Lebensjahr an. Das ist übrigens viel wichtiger als ein Schwimmabzeichen. Ein Seepferdchen ist kein Garant dafür, dass ein Kind schwimmen kann. Mit einfachen Übungen lässt sich das Vertrauen zum Wasser aufbauen. Das Kind sollte lernen den Druck des Wasser auf dem Körper zu spüren, auf den Kopf, auf das Gesicht und auf die Augen. Das geht in der Badewanne, beim Duschen und Tauchen.
Ein Kind sollte von Anfang an lernen, seine Augen unter Wasser zu öffnen – das hilft in möglichen Gefahrensituationen im Wasser. Sie brauchen sich als Elternteil keine Sorgen machen, wenn beim Duschen Wasser in die Augen ihres Kindes kommt. Auch auf die Schwimmbrille sollte man zunächst verzichten. Das Tauchen kann man spielerisch üben, mit Gummitierchen in der warmen Badewanne - ohne Seife und Badesalz, ganz wichtig - nach denen die Kinder tauchen können.
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Ab welchem Alter sollten Kinder schwimmen lernen?
Wenn Kinder ihre ersten Erfahrungen mit dem Wasser gemacht haben, kann es los gehen! Sobald die Schwimmbäder wieder geöffnet sind, lohnt sich die Teilnahme an einem Schwimmkurs.
Generell sagt man, dass Schwimmkurse ab dem fünften Lebensjahr Sinn machen. Bei der Wahl des richtigen Schwimmkurses ist darauf zu achten, dass den Kindern eine breite Ausbildung geboten wird. Nicht alle setzen dafür auf die schnelle Methode: Andreas Bieder, Leiter der Abteilung Schwimmsport an der Deutschen Sporthochschule Köln, erklärt: "Wir favorisieren einen längeren Lehrweg, der sicherstellt, dass die Kinder sich freudvoll und angstfrei im Wasser bewegen."
Erst tauchen, dann schwimmen?
Damit das gelingt, muss der Anfängerkurs beim Tauchen ansetzen. Nur wer unter Wasser die Ruhe nicht verliert, kann vernünftig schwimmen lernen. Der Nachteil dieser Methode: Sie dauert länger und kostet daher mehr. Allerdings können Sie hier sicher sein, dass Ihr Kind rundum ausgebildet wird.
So motivieren Sie Ihr Kind zum Schwimmen
Nun ist Schwimmen bekanntermaßen nicht jedermanns Sache. Vor allem schlanke Kinder fangen schnell an zu frieren, Hallenbäder sind meistens ungemütlich und die lange Umzieh-Prozedur führt schnell zu schlechter Laune. Was können Sie tun, wenn Ihr Kind keine Lust auf Schwimmkurs hat?
"Man sollte Schwimmen immer positiv besetzen. Es darf kein 'must' sein, sondern sollte als tolle Aktivität mit den Eltern wahrgenommen werden", rät Bieder, der selbst Vater von drei Kindern ist. Am besten wählen Sie das Schwimmbad, in dem der Kurs stattfinden soll, sorgfältig aus und achten darauf, dass das Wasser 30 Grad warm ist.
Vorsicht bei Schwimmhilfen
Auch bei der Wahl der Schwimmhilfe können Sie es sich mit Ihrem Kind verscherzen. Schwimmringe sind sehr flexibel und lassen die Kinder leicht vornüber kippen. Das ist nicht nur unangenehm, sondern höchst gefährlich, denn das Kind kann sich aus dieser Situation nicht allein befreien. Besser sind Schwimmflügel, da sich hier der Kopf über Wasser befindet. Allerdings hängen die Kinder passiv im Wasser und kühlen schnell aus. Ebenfalls unangenehm: Schwimmflügel an- und ausziehen. Denn die 'flutschen' nicht reibungslos über die Arme.
Schwimmbad: Regeln aufstellen
Beim Ausflug ins Schwimmbad sollten Sie unbedingt Regelnaufstellen. Vor dem Gang ins Wasser wird nichts gegessen, was schwer im Magen liegt. Kinder sollten nicht alleine ins Wasser gehen und nicht von den Eltern weglaufen – sind die Kinder größer, gilt: Keiner läuft irgendwohin, ohne vorher Bescheid zu sagen. Oberstes Gebot für die Eltern ist, ihre Kinder immer im Auge zu behalten.
Sicherer Schwimmer: Seepferdchen reicht nicht
Sind die Kinder sichere Schwimmer, können Eltern ihre Aufsicht lockern. Aber wie erkennt man das? Das Seepferdchen (25 Meter schwimmen, Sprung vom Beckenrand, Heraufholen eines Gegenstands aus schultertiefem Wasser) reicht nach Bieders Ansicht nicht aus: "Das Kind sollte ausdauerfähig sein, das heißt mehr als 25 Meter am Stück schwimmen können." Ebenso wichtig ist die Orientierungsfähigkeitunter Wasser: Wer sich mit geöffneten Augen ohne Angst unter der Wasseroberfläche bewegen kann, weiß sich zu helfen, wenn der Kopf versehentlich unter Wasser gerät.