"In der Art ist das schon erschreckend"Brandserie im Raum Neumünster: Das empfiehlt die Polizei Autobesitzern

Es ist der 21. Februar. Dienstagmorgen, 1 Uhr. Schon wieder brennt ein Auto in Neumünster – vermutlich Brandstiftung. Denn es ist das achte Mal in einer Woche! Jetzt ruft die Polizei die Bevölkerung auf, vorerst nicht mehr unter Carports zu parken. Und es gibt weitere Maßnahmen.
Mindestens elf beschädigte Autos werden zu der Serie gezählt
Im Nachhinein gilt der 14. Februar als der Beginn der Brandserie, die jetzt schon seit genau einer Woche anhält. Ein Auto nach dem anderen steht in Flammen. Insgesamt seien der Serie laut Feuerwehr acht Brände zuzurechnen, bei denen zusammengerechnet elf Autos beschädigt wurden. Fast alle waren unter Carports in verschiedenen Stadtteilen Neumünsters geparkt. „Das ist schon eine sehr auffällige Häufung an Carport-Bränden“, bestätigt auch ein Sprecher der Feuerwehr Neumünster im Gespräch mit RTL. Bei jeglichen Einsätzen, die „größer als ein brennender Mülleimer“ sind, würde die Feuerwehr aber immer die Polizei dazu rufen. Denn die sind für die Ermittlung der Brandursache zuständig.
Polizei beschließt weitere Maßnahmen
Als in der Nacht zu Dienstag (21. Februar) schon wieder ein Auto unter einem Carport in Neumünster brennt, diskutiert die Polizei das weitere Vorgehen erneut in der Einsatzbesprechung am Morgen. Denn die Ermittler sind sich mittlerweile ziemlich sicher, dass so viele in Flammen stehende Autos in so kurzer Zeit mit Absicht angezündet worden sein müssen. Trotzdem prüfen Brandsachverständige jeden einzelnen mutmaßlichen Tatort. „In der Art ist das schon erschreckend“, erzählt ein Sprecher der Polizei Neumünster im Gespräch mit RTL. „Die nehmen ja auch den Tod von Menschen billigend in Kauf, wenn sie nachts ein Auto samt Carport in Brand setzen“. Drei Mal seien die Feuer schon auf Wohnhäuser übergegangen, zwei Mal waren die Häuser offenbar danach nicht mehr bewohnbar. Verletzt worden sei bisher zum Glück niemand. Der Tipp der Polizei lautet trotzdem: Zum Selbstschutz sollten Autos zur Zeit lieber an der Straße als unter dem Carport geparkt werden. Am Telefon betont der Polizeisprecher auch, dass sie „händeringend nach Zeugen suchen“, um einen Fahndungsansatz zu finden. Außerdem, sagt er, sei die Polizei jetzt mit doppelt so vielen Streifenwagen wie sonst in Neumünster unterwegs. Und zwar ab jetzt auch verdeckt.