Es ging um 50 Gramm Marihuana

War es das wert? Teenager stechen Dealer für eine Hand voll Gras in Braunschweig nieder

340 Gramm Marihuana fanden Polizisten in einem Transporter bei Eisenberg. Foto: D. Bockwoldt/Archiv
Marihuana
DPA

Sie sollen einen perfiden Plan geschmiedet haben: Mit einem Messer bewaffnet holen zwei Jugendliche im April 2020 eine Hand voll Marihuana bei einem Dealer ab. Dann sticht einer zu. Dafür müssen sich die zwei jungen Männer jetzt vor dem Landgericht Braunschweig verantworten. Zwei Freunde, die im Auto gewartet haben, stehen ebenfalls vor Gericht.

Ein Deal, der fast tödlich endete

Der Verkauf von Drogen ist ein schmutziges Geschäft, das der Dealer fast mit seinem Leben bezahlen musste. Am 28. April 2020 soll er sich mit ein paar Jugendlichen für die Übergabe des Marihuanas auf dem Parkplatz eines Discounters verabredet haben. Was er nicht weiß: Die drei jungen Männer wollen die fast 500 Euro für das Päckchen Drogen nicht bezahlen.

Blutige Auseinandersetzung

„Ich habe das Messer nur auf ihn gerichtet, damit er nicht näherkommt“, sagt einer der Angeklagten vor Gericht. Doch dann kommt es zu einer körperlichen Auseinandersetzung, wie die Angeklagten vor Gericht schildern. „Dann hat er in die Klinge gegriffen und ich hatte Angst“, sagt er weiter. Während der zweite junge Mann mit dem Gras zum Auto flüchtet, sticht er zu: „Ich kann mich nur noch erinnern, dass ich einmal zugestochen habe, so unter der Achsel“, sagt der junge Mann.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Geplante Flucht

Der Fahrer des Fluchtautos soll dafür bezahlt worden sein. 50 Euro hat der 20-Jährige laut Anklage dafür bekommen, dass er die zwei vermeintlichen Messerstecher schnell in Sicherheit bringt. Während die vier jungen Männer flüchten, kämpft der Dealer um sein Leben.

Knast statt Rausch?

Für die insgesamt vier Angeklagten könnte die blutige Messer-Attacke im Gefängnis enden. Ihnen wird unter anderem versuchter Mord, räuberische Erpressung und unerlaubter Handel mit Betäubungsmittel vorgeworfen oder die Beihilfe zu diesen Taten. Ein Teil der Drogen sollen sie sogar noch versucht haben gewinnbringend weiter zu verkaufen.