Makaberer Scherz oder echte Morddrohung?
„Ihre Beerdigung ist beschlossen": Bestatterin mit Drohbrief zur eigenen Einäscherung eingeladen
von Jessica Sander
„Ihre Beerdigung ist beschlossen – kommen sie zur Einäscherung.“ Bestatterin Nadine Weske aus Laatzen bei Hannover findet am Donnerstagnachmittag (16. März) einen Brief in ihrem Briefkasten. Der Inhalt: Schlimmste Beleidigungen und eine Einladung zu ihrer eigenen Beerdigung!
Nadine Weske: "Das war ein großer Schock. Natürlich mache ich mir Sorgen"
„Ich habe es erst als Scherz aufgefasst und dann war das schon ein großer Schock. Natürlich mache ich mir Sorgen”, erzählt Nadine Weske im Gespräch mit RTL. Im Drohbrief steht, sie solle sich am 31. März im Krematorium einfinden – für ihre eigene Bestattung. Weiter heißt es: „Aufgrund aktueller Forschungsergebnisse liegen uns Informationen darüber vor, dass aus ihrem Leben keine weiteren sozialverträglichen Vorteile mehr zu erwarten sind, Sie außerdem mit Ihrem äußerst erbärmlichen Aussehen zum Schrecken der Menschheit herumlaufen und diesen unnötig zu Last fallen.”
Die 40-Jährige denkt, dass jemand aus der eigenen Branche ihr Angst machen möchte. Sie sagt, sie biete alternative Bestattungen an. Sie lege Wert auf besondere Abschiede. So können Trauerfeiern auch im Wohnzimmer, im eigenen Garten oder an anderen Wunsch-Orten stattfinden – alles so wie es sich die Trauernden vorstellen.
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Nadine Weske: "Es ist eine Einladung zu meiner eigenen Feuerbestattung“
Sie habe schon öfter Beleidigungen per Social Media erhalten, erzählt die Trauerrednerin, aber so ein Schreiben sei eine neue Dimension. „Es ist eine Einladung zu meiner eigenen Feuerbestattung“, so die 40-Jährige entsetzt. „Die Branche stört vor allen Dingen die Transparenz, denn alle unsere Preise sind bei uns einsehbar und wir finden, dass die Bestattungsbranche eine Standardisierung braucht, um ein wenig in der Qualität angehoben zu werden. Die Bestattung muss weg von teuren Särgen und hin zu mehr Dienstleistung und das haben wir auch angekündigt.“
Sie selbst nennt sich Abschiedsplanerin, „als Pendant zur Hochzeitsplanerin”, erklärt die 40-Jährige. All das, so ihre Vermutung, soll den traditionellen Bestattern ein Dorn im Auge sein.
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Anzeige gegen Unbekannt
Nadine Weske hat Freitagmorgen (17. März) eine Anzeige gegen Unbekannt gestellt. Ob das Schreiben wirklich von einem anderen Bestatter kommt und ob es eine echte Morddrohung darstellt, dazu konnte die Polizei Freitagmittag (17. März) noch nichts sagen. Nur, dass „der Vorfall der Polizei seit heute Morgen bekannt ist. Aufgrund der am Anfang stehenden Ermittlungen haben wir dazu aber noch keine Informationen.”
Nadine Weske will sich von der vermeintlichen Bedrohung aber nicht abschrecken lassen. Sie wolle sich jetzt sogar noch mehr anstrengen, so die 40-Jährige: „Wir brauchen neue Akteure und es muss sich ganz viel ändern in der Bestattungsbranche für die Menschen und ich werde jetzt noch härter dafür arbeiten.”