Unboxing mit KindernAusgepackt: Der Harry-Potter-Adventskalender 2021 von Lego im Check

So steht er im Laden: Der Adventskalender Harry Potter von Lego
So steht er im Laden: Der Harry-Potter-Adventskalender von Lego
Mireilla Zirpins, RTL

Für alle, die den Kindern in der Vorweihnachtszeit nicht noch mehr Süßkram hinstellen wollen, bieten diverse Spielzeughersteller jedes Jahr Adventskalender mit bunten Figuren an – unter anderem auch Lego. Wir haben den Harry-Potter-Lego-Kalender mit zwei Testkindern (7 und 10) ausgepackt und gecheckt, ob er sich lohnt. Aparecium!
Spoilerwarnung: Wer sich überraschen lassen will, liest bitte nur bis Check-Punkte 1 bis 3.

Check-Punkt 1: Der Preis des Harry-Potter-Adventskalenders von Lego

Ausgeklappt schaut der Lego-Adventskalender Harry Potter so aus - mit Spielfläche
Ausgeklappt schaut der Lego-Adventskalender Harry Potter so aus - mit Spielfläche
Mireilla Zirpins, RTL News

29,99 Euro lautet die unverbindliche Preisempfehlung bei Lego, in verschiedenen Webshops ist der Harry-Potter-Kalender aber schon ein paar Euro günstiger zu haben. Die Lego-Sets sind generell recht hochpreisig, bei Harry Potter sicher auch durch die Lizenzgebühren.

Dafür gibt’s 274 Teile – also kostet jedes Teil rund 11 Cent. Das ist guter Durchschnitt bei einem Lego-Kalender. Aber es kommt ja bekanntlich drauf an, was man damit machen kann. Zusammengebaut sind einige kleinere Bauten enthalten plus Kleinteile und dazu sechs Figuren. Zum Vergleich: Beim Lego-Avengers-Adventskalender gibt’s eine Figur mehr, aber das Drumherum ist bei den Avengers kleinteiliger, es gibt weniger Mikrosets mit Bauten.

Check-Punkt 2: Die Optik des Kalenders

Der Adventskalender ist mit seiner 38 Zentimeter breiten und 26 Zentimeter hohen Box nicht viel größer als die meisten handelsüblichen Schokoladen-Adventskalender, aber mit 7 Zentimetern deutlich tiefer. Klappt man aber die Deckplatte, die den Zugriff auf die Türchen freigibt und gleichzeitig als Spielfeld dient, nach vorn, ist das Ganze 32 Zentimeter tief. Wer Platzprobleme hat, trennt das Vorfeld einfach ab. Man kann es ohnehin erst bespielen, wenn man alle Türchen geöffnet hat.

Wer Angst hat, dass die Schachtel zu sehr nach Lego aussieht: Hinter der Klappe verbirgt sich ein weihnachtlicheres Motiv vom Magier-Internat Hogwarts in Schneekugel-Optik, ganz ohne Lego-Logo oder Harry-Potter-Schriftzug. Wer noch mehr Bling Bling braucht, kann die Box natürlich noch aufhübschen, zum Beispiel mit einer Lichterkette, Lametta oder Kunstschnee drumherum.

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Check-Punkt 3: Die Umweltbilanz der neuen Lego-Kalender

Löblich: Die Eulenpost brachte den Harry-Potter-Adventskalender nur im Karton, nicht in Folie eingeschweißt zu uns. Auch die „Verliese“, wie unsere Testkinder das Innere der 24 Türchen liebevoll nennen, sind aus Eierkarton-Material mit Umweltsiegel. Ein deutliches Bekenntnis des Herstellers zum Umweltschutz.

Die 24 Türchen-Inhalte sind allerdings ungefähr so gut gesichert wie in der Magier-Bank Gringotts. Hinter jedem kleinen Türchen wartet ein Plastik-Tütchen, das Kleinteile zusammenhält. Da wäre noch Luft nach oben, zum Beispiel mit biologisch abbaubaren Beuteln aus Zuckerrohr. Der siebenjährige Kalender-Tester muss zudem eine Schere zur Hand nehmen, um die Tütchen zu öffnen.

Spoilerwarnung: Wer sich überraschen lassen will, was drin ist, liest ab hier nicht mehr weiter, denn wir haben wirklich alles ausgepackt. Natürlich sagen wir nicht, was in welchem Türchen steckt. Und man sieht ohnehin einiges vom Inhalt schon auf der Verpackung. Aber so viel sei verraten: Uns hat der liebevoll gestaltete Kalender fast in allen Punkten überzeugt.

Check-Punkt 4: Der Inhalt - Vorsicht: Spoilerwarnung!

Das ist drin im Harry-Potter-Adventskalender von Lego
Das ist drin im Harry-Potter-Adventskalender von Lego
Mireilla, RTL News

Was also ist drin im Harry-Potter-Kalender von Lego?

  • Sechs Figuren: Die Hauptfiguren Harry Potter, Hermine Granger und Ron Weasley natürlich, und zwar anders angezogen als im Vorjahr. Das ist ein Plus, falls man schon Harry-Potter-Sets mit Figuren besitzt. Dazu Kobold Griphook von der Magierbank Gringotts, Jungfiesling Draco Malfoy und Harrys bösartiger Cousin Dudley Dursley im Pyjama. Plus Harrys treue Eule Hedwig. Wer die Bücher und die Filme liebt, würde sie vermutlich wie eine Figur zählen.

  • Straßenschild „Privet Drive“, der in der deutschsprachigen Version allerdings Ligusterweg heißt. Aber herrjeh. Die Kinder wussten es. Plus der Kamin, durch den am Ende die Hogwarts-Einladungen purzeln, die Harrys Onkel Vernon ihm vorenthalten will.

  • Winkelgasse: Teilbare Mauer als Eingang aus der Muggelwelt zur Einkaufsmeile der Magier, Kneipenschild „Tropfender Kessel“, der wie im Original „The Leaky Cauldron“ heißt, plus gedeckter Tisch. Dazu Hagrids Geburtstagskuchen und eine angedeutete Filiale der Magierbank Gringotts samt Koboldbankier Griphook, Verlies mit Goldbarren und -Münzen sowie Gringotts Grubenwagen.

  • Säule mit der Aufschrift Gleis 9 ¾ plus Gepäckwagen, mit dem man im Bahnhof King’s Cross durch die Wand rennen muss, um in den Hogwarts-Express steigen zu können. Die Säule ist zwar starr, aber man kann die teilbare Wand aus der Winkelgasse noch mal hernehmen und Harry mit dem Wagen dagegen rennen lassen.

  • Hogwarts: Ein Tannenbaum und ein gedeckter Tisch.

  • Ein Kreisel, mit dem man das ausgeklappte Spielbrett bespielen kann.

  • Und das Spielbrett, das man auch ohne den Kreisel als Kulisse zum Bespielen nutzen kann.

Unsere Highlights im Lego-Adventskalender

  • Definitiv der Kamin, den man wirklich mit Briefen aus Hogwarts vollstopfen kann. Zieht man an einer Platte, kullern sie uns entgegen. Cool!

  • Dudley Dursleys Hinterteil mit dem Ringelschwänzchen entlockt den Kindern entzückte Schreie. Wir erinnern uns: Wildhüter Hagrid hatte ihm das Schweineschwänzchen verbotenerweise angezaubert, weil Harrys gieriger Cousin sich über Harrys Geburtstagskuchen hergemacht hatte. Ein bisschen abgenommen hat der gute Dudley bei Lego, aber nun gut.

  • Hagrids rosa Geburtstagskuchen für Harry sieht aus wie im Film – inklusive Rechtschreibfehler. So wollen Fans das haben!

  • Die Liebe zum Detail. Es gibt für die zahlreichen Zauberstäbe sogar ein Kästchen und hübsch glänzende Schokofrösche.

Dudley Dursley mit Ringelschwänzchen im Harry-Potter-Adventskalender von Lego
Dudley Dursleys Hinterteil: schmaler als im Film, aber das Ringelschwänzchen ist herrlich!
Mireilla Zirpins, RTL

Kritikpunkt: Das Harry-Potter-Spiel ist recht einfach, sieht aber hübsch aus

Das Brettspiel mit dem Kreisel ist leider nicht komplex genug für die Altersgruppe 7+ und lässt sich erst an Weihnachten durchspielen. Man „würfelt“ mit einem Kreisel in den Farben der vier Hogwarts-Häuser, wie viele Felder sich die Figuren in Richtung Hogwarts-Weihnachtsfeier bewegen dürfen: 3 oder 4 vor oder doch ein oder zwei Kästchen zurück? Der Spannungsfaktor, ob Harry es schafft, vor Draco dort zu sein ist, ist nicht besonders hoch.

Zum Glück bietet der Kalender auch so genug Spielmöglichkeiten. Eine Hagrid-Figur wäre vielleicht interessanter gewesen als der Kreisel. Schließlich wollen wir doch spielen, wie er sich auf den selbstgebackenen Geburtstagskuchen für Harry draufsetzt. Immerhin ist es auch Hagrid, der Harry abholt und mit dem Umweg über die Winkelgasse nach Gleis 9 ¾ bringt. Da müsste man sich dann ein Set zu Weihnachten wünschen, in dem Hagrid dabei ist. Clevere Geschäftsidee!

Hagrids Kuchen, Harrys Zauberstab und die Schokofrösche im Harry-Potter-Adventskalender
Mit viel Liebe zum Detail: Hagrids Kuchen, Harrys Zauberstab und die Schokofrösche im Harry-Potter-Adventskalender
Mireilla Zirpins, RTL News

Fazit zum Harry-Potter-Adventskalender 2021 von Lego

Als Start in die Harry-Potter-Welt von Lego ist der Adventskalender gut geeignet, vor allem weil man an Weihnachten schon mal ein Set mit Figuren hat, die einen für gleich mehrere Spielszenen handlungsfähig machen. Mit dem Kamin aus dem Ligusterweg lässt sich Harrys Einladung nach Hogwarts prima spielen. Die zweigeteilte Mauer kann sowohl als Einstieg zur Winkelgasse dienen, für die mit einem angedeuteten „Tropfenden Kessel“ sowie drei coolen Gringotts-Toys genug Material mitgeliefert wird, als auch als Mauer an Gleis 9¾ (Bahnsteigelement ist dabei). Mit dem Gepäckwagen kann Harry sie prima durchstoßen, um Halloween und Weihnachten in Hogwarts zu feiern (Tannenbaum und gedeckter Tisch müssen hier reichen). Dass die Weihnachtsthematik nicht so deutlich im Vordergrund steht wie in vergangenen Jahren, werten wir als Plus. Hier spielen wir Szenen vom Anfang des ersten Buchs beziehungsweise Films.

Die Materialmenge wirkt nur auf den ersten Blick geringer als in manchen Lego-Sets. Vielleicht weil man alles nacheinander auspackt oder weil es nicht ein größeres Gebäudeteil gibt, sondern mehrere kleinere Elemente. Die Anzahl der Teile ist aber vergleichbar zu der in preisgleichen Sets. Manche Eltern kaufen auch Sets und zerlegen sie in 24 Säckchen eines DIY-Adventskalenders. Aus unserer Sicht lohnt sich das finanziell aber nicht. Am Ende hat man unserer Meinung nach mit dem Harry-Potter-Adventskalender mehr Spielmöglichkeiten als bei vielen Lego-Sets der gleichen Preisklasse, die nur die Kulisse für eine Szene liefern.

Vor allem im Vergleich zum Vorjahres-Harry-Potter-Kalender, aber im Vergleich zu anderen Kalendern generell ist der Spielwert hoch. Liebevolle Details, wie die Kuchenschachtel mit Schiebedeckel für den Geburtstags-Cake und Dudleys Stummelschwänzchen, begeistern Potterheads auch jenseits des Grundschulalters. Das „Problem“: Nächstes Jahr werden die kleinen Potter-Fans vermutlich mehr wollen – die große Halle von Hogwarts, die Kammer des Schreckens oder etwas Neues aus der Harry-Potter-Welt, das die Lego-Macher schon aushecken.

Also: Daumen hoch. Accio, Harry-Potter-Adventskalender!

(mzi)

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