Er ritt im Auftrag von Elizabeth II.Das traurige Doppelleben des Queen-Jockeys Oisin Murphy

Oisin Murphy war ein Mega-Talent, galt als DER große Hoffnungsträger im Pferdesport. Er war privilegiert, einer von ganz wenigen Jockeys, der im Auftrag der verstorbenen Queen aufs Pferd stieg. Doch der junge Brite führte lange Zeit ein trauriges Doppelleben. „Ich war 10 Stunden am Tag betrunken und habe mich in eine gefährliche Situation gebracht“, sagt er „The Sun“. Jetzt möchte der 27-Jährige anderen helfen, indem er seine Alkoholsucht öffentlich macht.

Erst eine Art Schocktherapie brachte den jungen Iren zum Umdenken. Als er wegen des Trinkens und Corona-Verstößen unfassbare 14 Monate vom Pferdesport ausgeschlossen wurde, machte es bei ihm Klick. Eine Geldstrafe von 31.000 Pfund tat ihr Übriges.
„Ich habe versucht, mit dem Trinken aufzuhören, (...) aber als ich im Oktober 2021 einen weiteren Alkoholtest nicht bestand, wusste ich, dass genug genug ist“, gibt er offen zu. „Ich bin jetzt seit dem 7. Oktober nüchtern und will unbedingt beweisen, dass ich auf dem richtigen Weg bleiben kann.“
Treffen der anonymen Alkoholiker
Anstatt mit seinem Ausnahmekönnen auf dem Pferd zu glänzen, machte Murphy immer wieder mit schlechten Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Während der Hochphase der Pandemie lebte er ein Lotterleben. Der Jockey war im September 2020 nach Mykonos geflogen, als dies seitens der Regierung nur mit Einschränkungen möglich war. Doch Murphy kehrte ohne die vorgeschriebene Quarantäne zu einem Pferderennen zurück. Er versuchte sogar die Beamten davon zu überzeugen, dass er stattdessen am Comer See in Italien gewesen sei, heißt es im Bericht der „Sun“.
Oisin erklärt heute, dass das Trinken für sein Verhalten verantwortlich war, ist sich seiner Schuld aber dennoch bewusst. Der 27-Jährige nimmt aktuell zweimal wöchentlich an Beratungssitzungen sowie an Treffen der anonymen Alkoholiker teil. Der wichtigste Halt in der schwersten Zeit seines Lebens: Die Familie. Vor allem seine Frau Anna-Lisa habe immer an seiner Seite gestanden, sagt Murphy.
Die schlechten Zeiten sollen jetzt endgültig vorbei sein. Es ist ihm zu wünschen. (jma)


