Famile des Erschossenen erhebt schwere Vorwürfe
96 Schüsse in 41 Sekunden - Polizisten töten Schwarzen bei Verkehrskontrolle
Dieser Polizeieinsatz gleicht einer Hinrichtung!
Mit 96 Schüssen in 41 Sekunden haben US-Polizisten in Chicago den schwarzen Autofahrer Dexter Reed umgebracht. Die Beamten hatten den 26-Jährigen bei einer Verkehrskontrolle angehalten, dann gerät die Situation völlig außer Kontrolle. Die jetzt veröffentlichten Bilder der Bodycam eines Polizisten schockieren die Öffentlichkeit.
Sie schießen sogar weiter, als der Mann aussteigt und hinfällt

Der erschütternde Vorfall ereignete sich am 21. März. Die Zivilpolizisten halten Reed an, weil er ihrer Aussage nach nicht angeschnallt war. In dem Video ist zu sehen, wie er erst ein Fenster herunterlässt, es dann aber wieder schließt. Reed weigert sich, aus dem Auto auszusteigen.
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Die Polizeiaufsichtsbehörde COPA (Civilian Office of Police Accountability) sagte, es gebe „vorläufige Beweise“ dafür, dass der Mann zuerst schießt und einen Beamten verletzt. Dann erwidern vier Beamte das Feuer und geben unfassbare 96 Schüsse ab. Sie schießen sogar weiter, als Reed „sein Fahrzeug verließ und zu Boden fiel“, so die COPA.
„Warum sind bei einer Verkehrskontrolle vier Waffen auf ihn gerichtet?“

Angehörige des 26-Jährigen zweifeln die Darstellung der Behörden an. Sie verlangen Antworten darauf, warum Reed angehalten wurde. „Wenn er bei einer Verkehrskontrolle angehalten werden sollte, warum haben sie dann vier Waffen auf ihn gerichtet?“, fragt seine Schwester Porscha Banks.
Sie hatte kurz vorher noch mit Reed telefoniert und daraufhin den Polizeifunk eingeschaltet. „Ich hörte all diese Schüsse, so viele Schüsse, aber ich wusste nicht, dass es um meinen Bruder ging“, erklärt sie.
„Ich kann den Schmerz, den ich und meine Familie durchmachen, nicht wirklich erklären.“ Sie hoffe, „dass es Menschen gibt, die verstehen, dass er ein Sohn war, er war ein Bruder, er war ein Onkel, er hatte geliebte Menschen.“ Reeds Mutter ruft bei einer Pressekonferenz empört: „Sie haben ihn umgebracht.“ Dann muss sie gestützt werden, damit sie nicht zusammenbricht.
Bürgermeister verspricht „umfassende und transparente Untersuchung“
Der Anwalt der Familie meint, dass sich die Beamten in Zivil nicht als Polizisten zu erkennen gegeben hätten. Das könnte bei Dexter Reed Angst und Panik ausgelöst haben.
Bürgermeister Brandon Johnson verspricht eine umfassende und transparente Untersuchung des Vorfalls. „Versuche, Informationen zurückzuhalten oder zu verzögern, sind Fehler der Vergangenheit“, sagt er.
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Er sei „persönlich erschüttert, dass wieder ein junger schwarzer Mann sein Leben bei einem Zusammenstoß mit der Polizei verloren hat.“ Er sagt auch: „Der Schuss auf einen Polizisten kann nicht geduldet werden.“ Die beteiligten Polizisten sind vorerst beurlaubt.