Freude statt Frust3 Buch-Tipps für Leseanfänger und Menschen mit Leseschwäche

Junge liest ein Buch
Aller Anfang ist schwer - das gilt auch fürs Lesen. Aber es gibt gute Bücher für Leseanfänger
RTL/Amazon

von Claudia Bierbrauer Diaz
Lesen ermöglicht die Entdeckung neuer Welten – durch den Einsatz der eigenen Fantasie. Egal, um welches Genre es sich handelt, in jedem Buch steckt das Potenzial, Lesekompetenzen zu fördern und damit Bildungschancen zu erhöhen. Schade nur, wenn vielen Menschen der Zugang zu all diesen Vorteilen durch die eigene Lesefähigkeit erschwert wird. Gerade wenn das Lesen Schwierigkeiten bereitet, ist es wichtig, immer weiter zu lesen. Damit das nicht in völliger Frustration endet, gibt es spezielle Lesereihen für Leseanfänger und Menschen mit einer Leseschwäche. Hier sind drei Buch-Empfehlungen, die sehr gut lesbar und motivierend für genau diese Menschen sind.

Achtsamer Waldspaziergang: Johanna Prinz und Andrea Jambor - "Tag und Nacht im Wald"

Johanna Prinz und Andrea Jambor nehmen ihre 4 bis 7 Jahre alten Leser und Leserinnen mit auf einen achtsamen Waldspaziergang. Mit dem 40-seitigen Sachbilderbuch „Tag und Nacht im Wald“ geht es auf eine Entdeckungsreise durch das Ökosystem Wald. Wow-Moment: Ein toter Baumstamm kann überraschend vielen Tierarten und Organismen einen Lebensraum bieten. Durch das Buch lernen Kinder nicht nur auf spielerische Weise etwas über die Waldbewohner und Pflanzen, sie stärken ganz nebenbei sogar noch ihre Lesekompetenz.

Dank der naturnahen Illustrationen und einer Geschichte, die von vielen Infokästen flankiert wird, eignet sich das Buch sowohl zum Durchblättern als auch zum Durchlesen. Laut dem Magellan-Verlag, in dem das Buch erschienen ist, erleichtert es den Bildungszugang. Das sehen wir auch so.

Spielerisch das Sonnensystem entdecken: "Ein kleiner blauer Punkt" von Maren Hesenjäger

Ebenfalls im Magellan-Verlag erschienen ist das 32-seitige Buch „Ein kleiner blauer Punkt“. Statt um das Ökosystem Wald geht es in diesem illustrierten Sachbuch jedoch um die spielerische Erschließung unseres gesamten Sonnensystems. Cooler Ansatz: Unser Heimatplanet Erde stellt die vielen Planeten vor, die sich um ihn herum im Weltraum befinden.

Auch diese Geschichte wurde in einer leicht verständlichen Sprache gehalten und erzeugt auf spaßige Weise Lerneffekte. Empfohlen wird es für Kinder im Alter von 5 bis 7 Jahren. Eltern sollten aber beachten, dass das Leseniveau vom Lebensalter abweichen kann.

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Roadtrip unter Jugendlichen: "Meer geht nicht"

Unsere letzte Buch-Empfehlung ist der Kinder- und Jugendroman „Meer geht nicht“ von Oliver Uschmann und Sylvia Witt. Der Roman mit 143 luftigen Seiten handelt von einer Jugendclique, die einen Freund ans Meer bringen möchte, nachdem dieser ihnen erzählte, dass er noch nie dort war. Die Freunde finden, dass das Leben definitiv zu kurz ist, um es zu vergeuden und möchten ihm helfen. Sie machen sich auf zur Nordsee, in ihr kleines Abenteuer. Geschrieben wurde das Buch für Kinder ab 11 Jahre, aber auch Erwachsene werden Spaß an der Geschichte haben. Sei es, weil ihnen das Lesen schwerfällt oder weil sie einfach kaum noch die Zeit finden, ein Buch komplett zu lesen: Durch die Kürze des Buches stellt sich bei den Lesern ein Erfolgserlebnis ein, das Lust auf noch mehr Bücher macht.

Erschienen ist „Meer geht nicht“ 2020 im Gulliver-Verlag (von Beltz&Gelberg) als Teil der „Super lesbar“-Edition. Zudem wurde es mit dem „Leipziger Lesekompass 2020“ ausgezeichnet, der von der Stiftung Lesen und der Leipziger Buchmesse jährlich an Medien für Kinder und Jugendliche vergeben wird, die den Spaß am Lesen auf kreative Weise mit der Leseförderung kombiniert.

Die „Super lesbar“-Edition des Beltz-Verlages ist eine Kategorie von Büchern, die besonders lesefreundlich gestaltet und in einfacher Sprache gehalten sind.

  • Dem Verlag zufolge sind die Seiten visuell in kurze Absätze gegliedert, die knappe Sätze mit genügend Abstand zwischen den einzelnen Zeilen und Buchstaben enthalten.

  • Durch die spezielle Schriftart sind die Buchstaben leicht voneinander unterscheidbar. Aufgrund der überschaubaren Seitenzahl und der Illustrationen wird häufiger umgeblättert, was wiederum Erfolgserlebnisse beim Leseprozess bringen soll.

Was Leseanfängern und Menschen mit Leseschwäche hilft

Gerade für Kinder im Vor- oder Grundschulalter ist Spaß am Lesen wichtig, damit sie auch später immer gerne zum Buch greifen. Wichtig ist es daher, sie durch die Auswahl der Texte nicht zu entmutigen, weil der Wortschatz darin beispielsweise zu schwierig ist oder die Texte zu lang. Jeder, der lesen kann, war auch mal ein Leseanfänger, der Fortschritte durch das Bücherlesen gemacht hat.

Im Gegensatz dazu leben hierzulande circa 5 Prozent der Bevölkerung mit einer Leseschwäche. Diese zeigt sich durch Probleme beim Lernen der Schriftsprache und beim Lesen. Typisch ist ein langsameres Lesetempo, das Vertauschen oder Hinzufügen von Worten und Silben sowie Probleme bei der Wiedergabe des Gelesenen.

Für viele Betroffene scheinen die Buchstaben vor den Augen zu verschwimmen, das Durcheinander überfordert sie schnell. Anfangs sind alle Leseanfänger mehr oder weniger stark von diesen Schwierigkeiten betroffen. Doch mit zunehmender Lesepraxis verschwinden sie bei den meisten – nicht aber bei Menschen mit einer Leseschwäche. Gerade ihnen hilft es enorm, wenn nicht alle Bücher aus komplexen Sätzen und Handlungen bestehen.

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