Der Begriff Gender Pay Gap stammt aus der englischen Sprache. Grob übersetzt, beschreibt der Terminus die geschlechterspezifische Einkommenslücke. Gemeint ist damit die Differenz zwischen dem Bruttoeinkommen von Mann und Frau. Diese basiert auf statistischen Erhebungen. Danach verdienen weibliche Arbeitnehmer in Deutschland durchschnittlich 21 Prozent weniger als männliche (Stand 2019). Aus unterschiedlichen Statistiken lässt sich schließen, dass es sich bei dem Gender Pay Gap um ein weltweites Phänomen handelt. Zwar schwanken die Unterschiede, doch sie bestehen. Innerhalb verschiedener Berufsgruppen variieren die Differenzen im Verdienst.
Daten zum Gender Pay Gap
Experten sprechen vom unbereinigten und bereinigten Gender Pay Gap. Erstes bezieht ausschließlich die Daten zum durchschnittlichen Bruttoverdienst ein. Das bedeutet, dass sämtliche Beschäftigungsformen in die Erhebung einfließen. Also neben Vollzeitarbeit auch Teilzeit und geringfügige Beschäftigung sowie Praktika. Daraus lässt sich allerdings keine allgemeingültige Aussage zu geschlechtsspezifischen Gehaltsunterschieden treffen. Viele Frauen arbeiten beispielsweise aufgrund familiärer Situationen in Teilzeit. Dadurch entsteht ein Defizit zu den hauptsächlich in Vollzeit arbeitenden Männern. Der bereinigte Gender Pay Gap berücksichtigt diese Faktoren. Hier stehen die Gehälter von männlichen und weiblichen Arbeitnehmern in gleichen Positionen im Mittelpunkt. Hier verdienen Frauen bei gleicher Tätigkeit und Qualifikation ebenfalls 2-7 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.
Gründe für den Gender Pay Gap
Es gibt unterschiedliche Faktoren, die Einfluss auf die Löhne beider Geschlechter haben. Oftmals spielen strukturelle Umstände eine wichtige Rolle. So arbeiten Frauen beispielsweise häufig in schlechter bezahlten Berufen und sind stärker von Karriereunterbrechungen betroffen. Dazu gehören Schwangerschaften oder die Pflege von Angehörigen. Das bedeutet nicht, dass Frauen automatisch weniger leisten. Ihre Arbeitskraft verlagert sich lediglich stärker in den heimischen Bereich. Es gibt darüber hinaus Erhebungen zum Gender Pay Gap in Führungspositionen. Hiernach wachsen die Verdienstunterschiede, je höher die Qualifikationen und die Positionen sind.