Archiv

Epidemie

Von einer Epidemie wird gesprochen, wenn eine ansteckende Krankheit in kurzer Zeit einen bedeutenden Anteil einer bestimmten Bevölkerung befällt.

Epidemie picture alliance/dpa/Sputnik | Vitaly Timkiv

Eine Epidemie ist eine rasche Ausbreitung eines hochansteckenden Krankheitserregers innerhalb einer bedeutenden Zahl von Menschen der Bevölkerung eines Landes, einer Region oder einer Stadt. Diese kann entweder von Viren oder von Bakterien verursacht werden. Nicht in diese Kategorie fallen verbreitete Autoimmunkrankheiten oder häufige Todesursachen wie Krebs. Erfolgt die Ausbreitung der Epidemie über Ländergrenzen oder Kontinente, spricht man von einer Pandemie. Im deutschsprachigen Raum geläufiger ist das Wort Seuche, welches synonym zu Epidemie gebraucht wird. Die moderne Medizin dämmt die Ausbreitung zahlreicher hochinfektiöser Krankheiten durch Impfen ein.

Geschichtliche Entwicklung

Die Geschichte der Menschheit kennt viele Epidemien, die oft verheerenden Schaden in den betroffenen Gesellschaften hinterließen. Lange Zeit galten solche Epidemien als sicherer Tod großer Bevölkerungsteile und wurden als Katastrophen begriffen. Erste Schutzmaßnahmen gegen die ungebremste Verbreitung solcher Infektionskrankheiten wurden erst im Laufe des 19. Jahrhunderts in Form von Impfungen eingeführt. Dies beschränkte sich jedoch auf die entwickeltsten Gesellschaften der damaligen Zeit und bewirkte zunächst nur wenig Milderung in den ärmeren Teilen der Welt. Epidemien wie die Pest oder die Cholera entwickelten sich rasch zu Pandemien und forderte weltweit Opfer in Millionenhöhe. Währenddessen wurden Impfungen gegen regelmäßig auftretende Krankheitserreger wie die Pocken in Europa schnell zur Pflicht. Bedeutende Vorreiter der Forschung im Bereich der Epidemiologie sind der Franzose Louis Pasteur, der 1864 die Keimtheorie entwickelte, und der Deutsche Robert Koch, der unter anderem das Tuberkulose-Bakterium nachwies (1881).

Schwierigkeiten

Trotz der raschen Entwicklung der modernen Medizin und Spezialgebieten, wie der Epidemiologie und Virologie, bleiben Epidemien auch im 21. Jahrhundert eine Bedrohung. Dies liegt vor allen Dingen daran, dass infektiöse Erreger sich einerseits weiterentwickeln und somit den Schutz des menschlichen Immunsystems umgehen und andererseits daran, dass neue Erreger - meist aus dem Tierreich - den Weg zum Menschen finden und dessen Immunsystem unvorbereitet treffen. Gegen solche Erreger ist der Mensch dann zunächst schutzlos, sodass eine Epidemie entstehen kann und sich in einer globalisierten Welt schnell zu einer Pandemie entwickelt. Bekannte Epidemien der jüngeren Vergangenheit sind Dengue und Ebola, von Pandemien kann im Falle der Spanischen Grippe (1918) und der Covid-19-Pandemie im Jahre 2020 gesprochen werden.