Spontan noch zur EM?Darum ist der Ticketkauf über Viagogo und Co oft keine gute Idee

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Live dabei sein, wenn die Nationalelf spielt? Der Traum kann zum Albtraum werden, wenn man an den falschen Verkäufer gerät.
von Amina Gall

Mist, ausverkauft!

Wenn man das beim Ticketkauf sieht, denkt man vielleicht darüber nach, sich auf Zweitkaufplattformen umzuschauen. Das kann aber ganz schön übel ausgehen.

Der Schwarzmarkt boomt!

Die EM im eigenen Land live im Stadion mitverfolgen, das ist für viele Fußballfans sicher ein Traum. Der ist aber schnell ausgeträumt, wenn man kein Ticket bekommen hat. Wenn dann online ein Angebot auftaucht, will man vielleicht direkt zuschlagen. Das kann aber ein großer Fehler sein.

Der Ticket-Schwarzmarkt im Netz ist ein großes Problem, sagt Oliver Buttler von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Das betreffe nicht nur Tickets für die EM oder andere Fußballspiele, sondern auch Konzerte, Festivals und andere Veranstaltungen. Also überall da, wo Tickets knapp sein könnten. Gesetzlich ist der Weiterverkauf von Tickets in Deutschland zwar generell nicht verboten, aber die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Veranstalter regeln, unter welchen Umständen eine Weitergabe erlaubt ist. Werden die nicht eingehalten, drohen Konsequenzen, auch für Käufer.

Das ist die Lage bei der EM

„Die Uefa geht gegen Schwarzhändler vor“ und hat den Weiterverkauf von Tickets untersagt, erklärt Buttler. Seriöse Angebote gibt es also nur über offizielle Stellen. Dort Tickets zu kaufen, sei ungefährlich, sagt der Verbraucherschützer. Auf Risiko zu gehen und auf anderen Seiten ein Ticket zu kaufen, sei keine gute Idee: „In den meisten Fällen ist das Geld einfach weg.“

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Das passiert, wenn ihr ein Schwarzmarktticket kauft

Im schlimmsten Fall kauft man auf nicht autorisierten Verkaufsplattformen ein Ticket, das es gar nicht gibt. Bei der Schweizer Plattform Viagogo kommt das Problem dazu, dass Kunden nicht erkennen können, von wem sie ein Ticket kaufen. Und selbst wenn das Ticket echt ist, könnte es sein, dass es trotzdem nicht gilt. Im Kampf gegen Schwarzmarktangebote hat die Uefa schon im Vorfeld einige Tickets ungültig gemacht. „Selbst wenn ich ein digitales Ticket, das original aussieht, angeboten bekomme, weiß ich nicht, ob die Uefa das schon gecancelt hat. Die Gefahr besteht natürlich,“ sagt Buttler. Ähnlich kann es auch bei Konzerten und Festivals laufen.

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Ob Sport, Konzert oder Festival, oft gibt es personalisierte Tickets. Auch die werden unerlaubt auf inoffiziellen Verkaufsplattformen angeboten. Sie sind aber nicht übertragbar und können nur vom Originalanbieter umgeschrieben werden. Trotz echtem Ticket wird es dann nichts mit der Veranstaltung. „Die brauchen ja nur eine Stichprobe machen und dann stehe ich vor verschlossener Tür“, sagt Buttler. Wegen all dieser Gefahren warnt der Verbraucherschützer davor, Tickets über nicht autorisierte Drittplattformen zu kaufen.

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So kann man unseriöse Angebote erkennen

Bei der EM gibt es nur digitale Tickets, weiß der Verbraucherschützer. Und die werden nur über offizielle Seiten verkauft. Von anderen Angeboten sollte man also lieber die Finger lassen. Bei Konzerten oder Festivals lohnt sich eine kurze Recherche, wie hoch der Originalpreis ist, „Dann weiß man nämlich auch, ob das Angebot realistisch ist“, sagt Buttler. Und auch hier gilt: Lieber auf offiziellen Zweitverkaufsportalen nachschauen. Große Künstler, wie beispielsweise Taylor Swift, verbieten nämlich einen Weiterverkauf auf Drittseiten.