Familie ausgelöscht, Leichen mit Kabelbindern gefesselt, Täter auf der Flucht

Mutter, Vater und Sohn getötet! Führt ein Motorradhelm die Ermittler zum Westerwald-Killer?

von Karl Wirz, Bella Christophel, Ulrich Vonstein, Anke Jonschker und Roger Saha

In der Nacht reißen Schreie die Menschen in Weitefeld aus dem Schlaf, dann ist es ganz plötzlich still.
Ein brutaler Dreifachmord in dem beschaulichen Örtchen mit rund 2.300 Einwohnern im Westerwald bewegt ganz Deutschland. Die Details, die nach und nach bekannt werden, sind grauenvoll. RTL.de weiß: Bei den drei Toten in dem Einfamilienhaus handelt es sich um eine Familie. Die Leichen sind teilweise mit Kabelbindern gefesselt, ganz in der Nähe des Tatorts entdeckt die Polizei einen mysteriösen Motorradhelm. Eine Rekonstruktion der Tat.

Das sind die Opfer - Polizei macht am Tatort grausame Entdeckung

Bei den Toten handelt es sich um eine dreiköpfige Familie.
Bei den Toten handelt es sich um eine dreiköpfige Familie.
Thomas Frey/dpa

Was genau ist in dem Haus der Opferfamilie passiert? Fakt: In der Nacht gegen 3.45 Uhr geht ein Notruf bei der Polizei ein. Nadine S. (44) schreit am Telefon um ihr Leben. Die Polizisten rasen sofort los, doch sie kommen zu spät. Als sie das Haus betreten, ist die Frau tot - erstochen. Auch ihr 47 Jahre alter Mann Kai und der 16 Jahre alte Sohn Kilian leben nicht mehr. Nach RTL-Informationen sind die Leichen teils gefesselt, auch im Haus liegen Kabelbinder. Die Beamten sehen noch eine Person vom Tatort fliehen - möglicherweise ist es der Killer. Er entkommt. RTL.de weiß: In unmittelbarer Nähe der Leichen finden die Ermittler einen Motorradhelm. Gehört er dem Mörder der Familie? Derzeit unklar.

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In Weitefeld herrscht „eine Art Ausgangssperre”

Am Sonntagmorgen riegelt die Polizei den gesamten Ort ab, die Bürger sprechen von einer „Art Ausgangssperre”. Vermummte und schwer bewaffnete Polizisten halten Autos an, schauen in Schuppen nach. Irgendwo muss der Mörder, der wohl zu Fuß geflohen ist, doch sein. Doch die Beamten finden ihn nicht. Er ist auch Sonntagabend noch auf der Flucht.

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Eine Leiche wird aus dem Haus gebracht
Ein brutaler Dreifachmord in dem beschaulichen Örtchen mit rund 2.300 Einwohnern im Westerwald bewegt ganz Deutschland. Ein Killer hat eine Familie ausgelöscht. Der Täter ist Sonntagabend noch auf der Flucht.
RTL

Die Polizei versucht, die verängstigten Einwohner von Weitefeld zu beruhigen: Für die Bevölkerung gebe es keine konkrete Gefahr. Dennoch bat die Polizei darum, in der Region keine Anhalter mitzunehmen. Die Suche werde so lange weitergehen, bis die Person gefasst sei, auch in der Nacht, sagte eine Polizeisprecherin am späten Sonntagnachmittag.

Der Ortsbürgermeister von Weitefeld, Karl-Heinz Keßler, zeigt sich im Gespräch mit RTL von der Tat tief betroffen. „Das nimmt einen mit. Man kennt ja die Menschen hier im Ort. So eine Tat hätten wir uns nie vorstellen können.”

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Ständig Schreiereien im Haus der Opferfamilie

Spurensicherung und Polizei arbeiten in Weitefeld im Westerwald. Drei Menschen sind in Weitefeld im Westerwald tot aufgefunden worden.
Die Spurensicherung untersucht den Tatort.
Markus Klümper/dpa +++ dpa-Bildfunk

Ein Nachbar erzählt RTL, dass die getötete Familie seit rund zehn Jahren in dem Haus gewohnt habe. Kontakt zu der Mutter, dem Vater und dem Sohn habe niemand wirklich gehabt. Man habe ständig Streitereien gehört, so auch vergangene Nacht. Geschrei aus dem Nachbarhaus sei normal gewesen. Doch diese Nacht war irgendwas anders. Seine Frau habe ihn gebeten, nach dem Rechten zu sehen. Aber dann sei auch schon die Polizei eingetroffen.