Neue US-Studie
Immer mehr Menschen unter 50 erkranken an Darmkrebs - woran das liegt
Immer mehr junge Menschen erkranken an Darmkrebs.
US-Forscher haben jetzt herausgefunden: Die Ernährung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Welche Lebensmittel und Gerichte ihr meiden solltet, um euer Darmkrebsrisiko nicht zu erhöhen, erklären wir hier.
Im Video erfahrt ihr außerdem, wie sich unsere Ernährung konkret auf unseren Darm auswirkt.
US-Studie zeigt simplen Grund für steigende Darmkrebszahlen
Seit einiger Zeit beobachten Forscher, dass vor allem in westlichen Ländern die Darmkrebs-Patienten immer jünger werden. Denn eigentlich steigt das Risiko für Darmkrebs erst im Alter deutlich an, doch immer häufiger sind Patienten bei der Diagnose deutlich unter 50 Jahre alt. 1995 lag die Zahl der Patienten unter dieser Altersgrenze bei nur 11 Prozent, 2019 waren es schon 20 Prozent, berichtet die Amerikanische Gesellschaft für Krebs. Ein Team aus Wissenschaftler der Ohio State University hat mögliche Gründe dafür in einer neuen Studie zusammengefasst.
Schuld daran sei die westliche Ernährungsweise. Sie begünstige Entzündungen im Körper und störe dadurch die empfindliche Balance der Darmbakterien. Zellen altern dadurch schneller und sind anfälliger für Krebszellen, schreibt die New York Times in Bezug auf die Studie.
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Spannende Beobachtung: Biologisches Alter der Krebspatienten höher als ihr tatsächliches Alter
Obwohl das tatsächliche Alter der Patienten immer weiter sinke, bleibt das biologische Alter nahezu unverändert. Das bedeutet: Der körperliche Zustand der Menschen mit einer frühen Form von Darmkrebs ist schlechter als es sein sollte.
Das biologische Alter berechnen Mediziner aus Daten zum körperlichen Zustand. Sie schauen sich Organe und allgemeine körperliche Funktionen an. Bei vielen Menschen sind die durch mangelnde Bewegung, eine schlechte Ernährung, Stress, aber auch genetische Vorbelastungen und mögliche Vorerkrankung nicht ihrem vergleichsweise jungen Alter entsprechend gut.
Lese-Tipp: Berechnet hier euer biologisches Alter in unserem Test!
Schuld an den frühen Darmkrebsfällen: die falsche Ernährung
Was die Wissenschaftler herausgefunden haben: Bestimmte Bakterien begünstigen Darmkrebs. Daraus folgern sie: eine Ernährung, die genau diese Bakterien ernährt, begünstigt auch die Entstehung von Darmkrebs. Und Schuld daran sei vor allem eine klassisch westliche Ernährung. Doch was steckt dahinter?
Hinter der westlichen Ernährung verbirgt sich eine Auswahl an Lebensmitteln mit gesättigten Fettsäuren und Zucker und im Gegenzug mit wenig Nährstoffen und Ballaststoffen. Im Alltag sind das viele Fertiggerichte und Fast Food, helles Brot und einfache Kohlenhydrate, Fleisch und andere hoch verarbeitete Lebensmittel, Süßigkeiten und süße Getränke wie Säfte und Energydrinks.
Die Forscher empfehlen, auf viele Ballaststoffe zu setzen. Die stecken zum Beispiel in:
Hülsenfrüchten, wie Bohnen, Linsen und Erbsen
Obst, wie Äpfel, Beeren, Orangen oder Birnen
Gemüse, wie Brokkoli, Rosenkohl, Karotten und Spinat
Nüssen und Samen, wie Mandeln, Leinsamen und Chiasamen
Eine solche Ernährung kann – zusammen mit regelmäßigen Untersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung – das Risiko, an der Krebsart zu erkranken, deutlich senken. (lra)
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