Nur wenige Journalisten sind hier

RTL-Reporterin im Gazastreifen: „So viel Zerstörung, so viel Leid, das tut schon echt weh“

von Esther Kusch und Rachel Blufarb

Seltene Eindrücke aus dem Gazastreifen
Als eine von wenigen Journalisten kann RTL-Reporterin Raschel Blufarb israelische Soldaten direkt im Gazastreifen begleiten. Ohne Kameramann, unter Aufsicht der israelischen Armee. Schon jahrelang arbeitet sie als Korrespondentin in Israel. Für knapp drei Stunden nimmt die israelische Armee vier Journalisten mit an den Rand der Kampfzonen. Ihre Eindrücke zeigen wir hier im Video.
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„Habt keine Angst, lauft zu uns“

Erster Halt ist ein östlicher Außenbezirk von Gaza-Stadt. Wir sehen den humanitären Korridor, beschreibt Raschel Blufarb die Lage. Dutzende Palästinenser, die teils mit weißen Flaggen auf der Salah Din Straße laufen: Vom umkämpften Norden gehen sie in den sichereren Süden. Vier Stunden ist er an dem Tag geöffnet, sagt der Kolonel Gilat Pasternak. Israelische Scharfschützen beobachten die Fliehenden: Sie schießen nicht.

Durchs Megafon ruft der Kolonel den Menschen zu: „Wenn israelische oder andere Geiseln unter euch sind in der Kolonne, habt keine Angst, lauft zu uns.“

Besonders berührend für unsere Reporterin: Der Zug der Flüchtenden - „Das war traurig"

Dutzende Palästinenser, die teils mit weißen Flaggen auf der Salah Din Straße laufen: Vom umkämpften Norden gehen sie in den sichereren Süden.
Dutzende Palästinenser, die teils mit weißen Flaggen auf der Salah Din Straße laufen: Vom umkämpften Norden gehen sie in den sichereren Süden.
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Eine kleine Chance, vielleicht eine Geisel zu retten, die unter den Fliehenden ist? Die nächste Station ist Shajaiya – weiter nördlich Richtung israelischer Grenze. Es ist eines der am dichtesten besiedelten Gebiete. Jetzt ist es ist zur Trümmerwüste geworden – und eine Kampfzone. Gefechte ganz in der Nähe sind zu hören. Hier ist es gefährlicher.

Danach geht es für die Journalisten zurück nach Israel. Um besser zu verstehen, was hier wirklich passiert, reichen drei Stunden nicht, man bräuchte viele Wochen im Krieg: Auf beiden Seiten. „Doch was ich verstanden habe: Der Krieg ist lange nicht vorbei: Und das heißt mehr Leid auf beiden Seiten“, so Blufarb.

Besonders bewegend für sie ist der Moment, als sie die Flüchtenden beobachten konnte: „Das war traurig. Ich habe geguckt, lange geguckt, wie gucken die da? Gehen dort Kinder und Frauen? Sind die erleichtert? Die haben ja auch alle Angst vor der Hamas. Freuen Sie sich jetzt, dass die Soldaten da sind? Wahrscheinlich nicht. Die haben Angst vor den Soldaten. Ganz viele Fragen, die man sich gestellt hat“, schildert sie ihre Eindrücke.

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„Die haben da ihre Arbeit gemacht und die sind verzweifelt, auch die Israelis"

Dass die israelischen Soldaten in diesem Moment nicht geschossen haben, hält sie nicht für Show für die Presse: „Ich hatte nicht das Gefühl, gar nicht. Die haben da ihre Arbeit gemacht und die sind verzweifelt, auch die Israelis, und wollen unbedingt Geiseln retten.“

Rachel Blufarb würde gerne mehr aus dem Gazastreifen berichten und mit den Menschen direkt sprechen. „Aber die Grenzen sind zu. Man kommt im Moment nach Gaza nicht rein.“

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